Trotz Umsatzverdopplung

Nordex-Aktie wird abgestraft: Nordex rutscht tiefer in die roten Zahlen

13.08.20 18:06 Uhr

Nordex-Aktie wird abgestraft: Nordex rutscht tiefer in die roten Zahlen | finanzen.net

Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist wegen der Corona-Krise tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

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In den ersten sechs Monaten lag der Verlust unter dem Strich bei 180 Millionen Euro, ein Jahr zuvor hatte dort ein Minus von 55,4 Millionen Euro gestanden. "Die Pandemie hat die Betriebsabläufe im zweiten Quartal deutlich beeinträchtigt", sagte Konzernchef José Luis Blanco laut Mitteilung am Donnerstag in Hamburg.

Anleger haben die Papiere von Nordex nach Zahlenvorlage am Donnerstag abgestraft. Bis Handelsschluss gab die Aktie im XETRA-Geschäft 6,98 Prozent auf 10,53 Euro nach. Das erste Halbjahr des Windanlagenbauers sei enttäuschend gewesen, schrieb Ajay Patel, Analyst der US-Investmentbank Goldman Sachs. Auch sei der Auftragseingang schwach ausgefallen. Dazu komme eine steigende Verschuldung, und die weitere Entwicklung in diesem Jahr sei nur schwer vorherzusehen. Zudem bemängelte er, dass der Windkraftkonzern im Gegensatz zur Konkurrenz keine Prognose gegeben habe.

Im August hatte sich der Kurs der Nordex-Aktie bislang recht gut entwickelt. Erst vor zwei Tagen hatte er den höchsten Stand seit dem Corona-Crash erreicht. Der Kursrutsch vom Donnerstag warf das Papier wieder zurück auf das Niveau vom Monatsanfang.

Im zweiten Quartal machten sich die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie spürbar im operativen Geschäft bemerkbar. Demnach ergab sich vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im ersten Halbjahr ein Verlust von 70,8 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte hier noch ein Plus von 17,1 Millionen Euro gestanden. Den Umsatz konnte das Unternehmen allerdings auf gut 2 Milliarden Euro mehr als verdoppeln, weil die Zahl der installierten Windkraftanlagen in diesem Zeitraum deutlich gestiegen war.

Bereits im Juli hatte Nordex mitgeteilt, dass der Auftragseingang wegen der Corona-Krise eingebrochen war. Seine Jahresprognose hatte der Konzern bereits Anfang Mai ausgesetzt. "Obwohl sich mittlerweile Prozesse wieder normalisiert oder neu eingespielt haben, bleibt die Pandemie als Belastung und Unsicherheitsfaktor bestehen", sagte Konzernchef Blanco am Donnerstag.

Vergangene Woche hatte der Konzern im Rahmen eines Corona-Bürgschaftsprogramms einen Kredit aufgenommen. Dieser sichere den Konzern gegen die Auswirkungen auf das operatives Geschäft und verbleibende Unsicherheiten durch die Pandemie ab, hieß es.

Ende Juli hatte Nordex darüber den Verkauf des europäischen Projektentwicklungsportfolios an RWE vereinbart. Die Transaktion soll dem Konzern vor Steuern und Gebühren Erlöse von rund 402,5 Millionen Euro in die Kassen spülen. Das stärke ebenfalls die Bilanz und unterstütze den Wachstumskurs, erklärt das Management.

/knd/stw/mis

HAMBURG (dpa-AFX)

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