Volvo AB verzeichnet herben Auftragseinbruch - Aktie dreht ins Plus
Der schwedische Nutzfahrzeug- und Baumaschinenhersteller Volvo bekommt die sich eintrübende Lkw-Konjunktur immer stärker zu spüren.
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Im dritten Quartal verzeichnete der Konzern einen herben Einbruch bei den Auftragseingängen. Die Zahl der bestellten Lastwagen ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 45 Prozent auf 35.726 Fahrzeuge zurück, wie Volvo am Freitag in Stockholm mitteilte.
Bereits im ersten und zweiten Quartal hatte das Unternehmen mit rückläufigen Auftragseingängen zu kämpfen. Auch bei der Zahl der Auslieferungen ist die Entwicklung nun negativ: Während Volvo hier im ersten und zweiten Jahresviertel noch klar zulegen konnte, ging die Zahl im dritten Quartal um 1,2 Prozent auf 52 357 Stück zurück.
Konzernchef Martin Lundstedt räumte ein, dass die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen nachlasse und Volvo sich mit einer Phase konfrontiert sehe, in der die Marktbedingungen zunehmend schwieriger würden. Kunden in Europa und Nordamerika hielten sich in Anbetracht der Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung mit Investitionen zurück, erklärte der Manager. Vor allem in Nordamerika habe sich das im zurückliegenden Quartal ausgewirkt, sagte Lundstedt.
Während die Nachfrage nach Baumaschinen ebenfalls zurückging, konnte die Bus-Sparte bei den Auslieferungen deutlich zulegen. Die Lkw-Sparte ist bei Volvo vor den Baumaschinen die mit Abstand wichtigste Sparte.
Lundstedts Ausblick für das Jahr 2020 ist wenig verheißungsvoll. Er erwartet, dass die Lkw-Märkte im kommenden Jahr sowohl in Europa als auch in Nordamerika schrumpfen werden. Darauf habe sich der Konzern entsprechend vorbereitet.
In den drei Monaten zwischen Juli und September kletterte der Umsatz um 7 Prozent auf 98,7 Milliarden schwedische Kronen (rund 9,1 Milliarden Euro). Bereinigt um Währungseffekte hätte das Plus allerdings nur zwei Prozent betragen. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn stieg um 6,2 Prozent auf 10,89 Milliarden Kronen. Bei beiden Kennziffern übertraf Volvo damit die Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich bezifferte sich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn auf rund 7,5 Milliarden Kronen und verharrte damit etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Zudem kündigte Volvo AB an, dass der Konzern einen neuen Geschäftsbereich für autonome Transportlösungen schaffen werde.
Der schwedische Konzern Volvo AB, zu dessen Konkurrenten unter anderem Daimler Trucks und die seit kurzem börsennotierte Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter TRATON gehören, ist seit vielen Jahren vom schwedischen Pkw-Hersteller Volvo Cars getrennt. Volvo Cars gehört dem chinesischen Autokonzern Geely, der aber auch an Volvo AB beteiligt ist.
Anleger in Stockholm reagierten zunächst alles andere als begeistert: Die Volvo B-Aktie verlor zwischenzeitlich kräftig, konnte dann aber zulegen und notiert inzwischen 2,11 Prozent höher bei 143,05 Schwedische Kronen.
/eas/nas/fba
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