Deutsche Bank: Tech-Werte gehören ins Depot
Der Bullenmarkt ist übergeordnet intakt. Doch in den vergangenen Wochen mussten insbesondere Tech-Werte Federn lassen. Die Deutsche Bank ist sich jedoch sicher, dass jedes Portfolio den Sektor abdecken sollte.
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Facebook, Netflix, eBay und Intel haben eines gemeinsam: Nach der Vorlage der aktuellsten Quartalsbilanz rauschten die Aktien der Konzerne in den Keller. Das zog den Tech-Sektor im ganz großen Stil nach unten. Trotz der aktuellen Schwäche rät die Deutsche Bank Anlegern trotzdem dazu, Tech-Werte in ihr Depot zu holen.
Quartalsbilanzen führen zu hohen Kursverlusten
Den Auftakt machte am 16. Juli Netflix mit seiner Quartalsbilanz. Für das zweite Quartal meldete der Streamingdienst überraschend wenig neue Abokunden, was Anleger dazu brachte, die Aktie in Massen abzustoßen. Auch eBay erging es zwei Tage später nicht besser: Die Papiere des Online-Auktionshauses verloren am Tag nach der Bilanzvorlage zwischenzeitlich 10 Prozent. Facebook gehört ebenfalls diesem fragwürdigen Club an - die Anteilsscheine des Sozialen Netzwerkes brachen um rund ein Fünftel weg. Und damit nicht genug: Auch Urgestein Intel konnte sich dem Abwärtssog nicht entziehen.
Summa summarum hat der NASDAQ Composite damit von seinem Schlusskurs am 16. Juli bis zum Handelsende am 31. Juli 1,7 Prozent einbüßen müssen. Aktuell befinden sich Tech-Aktien wieder in einer Aufwärtsbewegung, wenn auch verlangsamt.
Große Schwankungen
Besonders auffallend sind nach dem abgelaufenen Quartal, die extrem großen Spannen, in welchen die Aktien tendieren. Zwar ist es erwähnenswert, dass Facebook innerhalb von einem Börsentag die komplette Marktkapitalisierung von IBM verbrannte, doch mit solch heftigen Ausschlägen stand das Soziale Netzwerk nicht alleine auf dem Börsenparkett. Auch Twitter-Papiere verloren rund ein Fünftel an Wert, nachdem Anleger einen Blick in die Bücher werfen durften. Zwar haben sich die Kurse einigermaßen stabilisiert, da sich einige Investoren die günstige Chance des Einstiegs nicht nehmen ließen, beim NASDAQ Composite insgesamt dürfte die Erholung jedoch insbesondere auf Einzelwerte zurückzuführen sein. So schaffte es zum Beispiel Schwergewicht Apple als erstes US-amerikanisches Unternehmen auf einen Börsenwert von über einer Billion US-Dollar.
"Untergang der Tech-Aktien"?
Nach diesen starken Schwankungen wurden Stimmen laut, die auf eine mögliche Tech-Blase hinweisen. Und welche insbesondere das Platzen einer solchen befürchten. Die Mehrheit der Marktteilnehmer scheint sich dem jedoch nicht anzuschließen. So merkte bereits Piper Jaffray-Analyst Michael Olson an, dass FAANG-Aktien wohl die heißesten Investmentkandidaten des Jahres seien. Der Chef des US-Vermögensverwalters BlackRock, Larry Fink, zeigte sich besorgt, dass nur noch Tech-Titel gut laufen könnten. Auch die Deutsche Bank geht davon aus, dass es mit der Branche weiter nach oben gehen wird.
"Nach der jüngsten Schwäche von Sozialen Medien und anderen Tech-bezogenen Titeln, tauchten zunehmend die Phrase des "Untergangs der Tech-Werte" und die Vermutung, dass die Tech-Branche ihre Marktführerschaft verloren hat, auf. Kurzum, wir halten die Rhetorik für verfrüht", schrieb Larry Adam, CIO bei der Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank Amerika, am Freitag. Gegenüber CNBC bringt der Experte verschiedene Argumente vor, dass die Glanzzeit des Technologie-Sektors noch nicht vorüber sei. Insbesondere die Quartalsvorlagen, welche kürzlich für Kurskapriolen sorgten, seien "robust", so Adam weiter. Tech-Konzerne vermeldeten Cash-Flows in Rekordhöhe, was wiederum in "aktionärsfreundlichen Aktionen" gemündet habe: Im zweiten Quartal beliefen sich die Aktienrückkäufe auf 66 Milliarden US-Dollar und die Dividenden dürften 2018 um 11 Prozent steigen, 2019 noch um 9 Prozent, meint zumindest die Deutsche Bank. Für das Gesamtjahr erwartet Adam, dass Erträge des Sektors um 20 Prozent steigen, 2019 noch um 11 Prozent.
Für Anleger scheinen die Aussichten also gut. Insbesondere da die Bank davon ausgeht, dass die Bewertungen der Titel günstiger werden, und somit weitere Chancen zum Einstieg bieten könnten.
Redaktion finanzen.net
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