Höhere Kerosinkosten

Lufthansa-Aktie nach tiefroten Zahlen im Minus: Prognose für das Gesamtjahr steht

30.04.19 17:51 Uhr

Lufthansa-Aktie nach tiefroten Zahlen im Minus: Prognose für das Gesamtjahr steht | finanzen.net

Die Deutsche Lufthansa AG ist im ersten Quartal auch unter dem Strich tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

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Der Nettoverlust hat sich von Januar bis März auf 342 Millionen Euro ausgeweitet, von einem Minus von 39 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Deutsche Lufthansa mitteilte.

Das Adjusted EBIT war mit 336 Millionen Euro negativ, wie der DAX-Konzern bereits Mitte April auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte die Airline noch 52 Millionen Euro verdient. Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 7,89 Milliarden Euro zu.

Massive Überkapazitäten im Winterflugplan und höhere Treibstoffkosten drückten die Stückerlöse. Für das Gesamtjahr rechnet die Deutsche Lufthansa nun mit einem Anstieg der Treibstoffkosten um voraussichtlich 700 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr auf 6,8 Milliarden Euro. Im März hatte der Konzern noch einen Anstieg um 650 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Dabei dürften die Kerosinkosten der Netzwerkairlines um voraussichtlich 600 statt 550 Millionen Euro steigen.

Das Ergebnis des Segments "weitere Gesellschaften und Konzernfunktionen" werde voraussichtlich um circa 100 Millionen statt 150 Millionen Euro unter Vorjahr liegen.

Vor dem Hintergrund einer guten Buchungslage und einer deutlichen Verlangsamung des marktweiten Kapazitätswachstums rechnet der Konzern im zweiten Quartal aber wieder mit einem Anstieg der Stückerlöse gegenüber dem Vorjahr. Für das Gesamtjahr kalkuliert die Lufthansa Group unverändert mit einer Adjusted EBIT-Marge von 6,5 bis 8,0 Prozent.

Die Kapazität der Low-Cost-Tochter Eurowings, die zurzeit noch die Übernahme von Air-Berlin-Maschinen verdaut, will der Airline-Konzern anders bislang geplant in diesem Jahr nicht ausweiten. Bislang war hier ein Wachstum um 2 Prozent geplant. Konzernweit sollen die Kapazitäten aber trotzdem unverändert um 1,9 Prozent steigen.

Anteil ausländischer Aktionäre erreicht 40 Prozent

Die Deutsche Lufthansa AG ist zu 41,7 Prozent im Besitz ausländischer Aktionäre. Da damit die Schwelle von 40 Prozent überschritten ist, darf Lufthansa nun eigene Aktien erwerben, um eine Gefahr für die luftverkehrsrechtlichen Befugnisse der Airline abzuwenden. Der Konzern sehe aber derzeit keine solche Gefahr und wolle daher auch keine eigenen Aktien erwerben, teilte Lufthansa mit.

Lufthansa-Aktien

Die Lufthansa ist am Dienstag mit ihren Geschäftszahlen auf wenig Begeisterung am Markt gestoßen. Zwar enthielten die vollständigen Quartalsresultate Analysten zufolge kaum Überraschungen, nachdem die Fluggesellschaft bereits Mitte April Eckdaten veröffentlicht hatte. Verwiesen wurde allerdings auf die angehobene Prognose für die Treibstoffkosten.

Im frühen Handel sackten die Anteilsscheine der Lufthansa um mehr als drei Prozent ab. Zu Börsenschluss standen sie 3,11 Prozent tiefer bei 21,52 Euro. Das bedeutete aber immer noch einen der hinteren Plätze im DAX.

Seit Jahresbeginn hinken die Papiere dem DAX mit einem Kursanstieg um elfeinhalb Prozent ebenfalls hinterher: Der deutsche Leitindex erholte sich im selben Zeitraum um knapp 17 Prozent. Bereits im schwachen Börsenjahr 2018 hatten die Lufthansa-Aktien mit 35 Prozent rund doppelt so viel eingebüßt wie der DAX.

Der Experte Adrian Yanoshik von der Privatbank Berenberg stellte zudem auf eine überraschend schwache Umsatzentwicklung zu Jahresbeginn ab. So seien die Erlöse der großen Netzwerk-Airlines der Gruppe je angebotenem Sitzplatzkilometer um 5,2 Prozent zurückgegangen - mehr als dreimal so stark wie erwartet. Auch bei Eurowings sei diese wichtige Kennziffer hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Dass die Lufthansa die Kosten bei ihrer Billigtochter weiter senken will und für 2019 keine Ausweitung von deren Flugkapazitäten mehr anstrebt, sollte immerhin die Konzernmargen positiv beeinflussen, schätzt Analyst Malte Schulz von der Commerzbank. Zuvor hatte die Lufthansa eine Ausweitung des Eurowing-Flugangebots um zwei Prozent angestrebt.

FRANKFURT (Dow Jones)/(dpa-AFX)

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