Das ist der große Verlierer der WeWork-Übernahme durch Softbank
Nach dem geplatzten Börsengang stand die Zukunft von WeWork auf der Kippe. Nun ist der Großaktionär Softbank wie erwartet zur Rettung geeilt - und lässt dadurch ein anderes Unternehmen als großen Verlierer dastehen.
Werte in diesem Artikel
• WeWork hat sich für den Rettungsplan von Softbank und gegen den von JPMorgan entschieden
• JPMorgan muss auf hohe Einnahmen durch Gebühren verzichten
• Der WeWork-Börsengang sollte JPMorgan bei Tech-IPOs zu einer festen Größe machen
Insgesamt 9,5 Milliarden Dollar wird Softbank in den ins Straucheln geratenen Büroraum-Anbieter WeWork pumpen. Das gaben beide Konzerne am Mittwoch bekannt. Die Summe setzt sich sowohl aus neuen Krediten als auch aus der Anteilsübernahme von Altaktionären zusammen. Der Anteil des japanischen Technologieinvestors an dem Unternehmen, dessen IPO im September nicht zuletzt aufgrund seiner hohen Verluste scheiterte, wird sich somit von 29 Prozent auf rund 80 Prozent erhöhen. Softbank erhofft sich laut Informationen von "CNBC" jedoch, dass die Übernahme dazu beitragen werde, dass das verlustträchtige Unternehmen schneller profitabel wird.
WeWork kann somit etwas aufatmen, denn bereits Mitte November wäre dem Unternehmen laut "CNBC" das Geld ausgegangen und es hätte somit vor der Pleite gestanden. Doch während das einst gehypte Startup sich nun über die Rettung freuen darf, bedeutet der Deal für ein anderes Unternehmen einen herben Verlust. Denn neben Softbank hatte auch die Investmentbank JPMorgan daran gearbeitet, WeWork mit Cash zu versorgen und so dessen Zukunft zu sichern. Noch vergangene Woche wurde berichtet, dass das Unternehmen den Schuldendeal, an dem die US-Bank arbeitete, gegenüber einer Übernahme durch Softbank bevorzugen würde. Dass es jetzt doch anderes kam, ist ein herber Rückschlag für JPMorgan - sowohl finanziell als auch für den Ruf der Investmentbank.
JPMorgan verliert Millionen an Einnahmen
Bereits durch den geplatzten Gang aufs Parkett von WeWork ging JPMorgan einiges an Geld verloren. Denn das US-Investmenthaus führte als leitende Konsortialbank den Börsengang an und hätte somit im Zuge des IPO kräftig an den damit verbundenen Gebühren verdient. Doch damit nicht genug: Nach dem Aus für die Börsenpläne im September suchte auch die Bank nach Geldgebern, um für das Startup ein Kreditpaket im Wert von rund fünf Milliarden Dollar zu schnüren - und steckte offenbar viel Arbeit in diese Suche. Laut Informationen von "CNBC" sprachen die Investmentbanker in den vergangenen Wochen mit mehr als 100 Investoren und schafften es dabei tatsächlich, die benötigte Geldsumme aufzutreiben.
Arbeit und Zeit, für die die Bank nun keine Gegenleistung erhält. Denn da WeWork nun von Softbank mit einem entsprechen hohen Kredit ausgestattet wird, wird das Geld, das JPMorgan eingesammelt hat, nicht mehr benötigt. Somit kann auch die US-Bank nicht an den anfallenden Zinsen mitverdienen - und die wären laut Medienberichten recht hoch ausgefallen. Wie hoch der Betrag genau ist, der JPMorgan durch den missglückten Börsengang und die Übernahme durch die Lappen geht, lässt sich nicht genau beziffern. "CNBC" spricht jedoch davon, dass die Investmentbank auf Gebühren in Höhe von mehreren Millionen Dollar verzichten müsse. Stattdessen erhalte die US-Bank nur einen geringen Betrag dafür, dass sie Geld eingesammelt habe, das nun nicht benötigt wird.
Auch das Image von JPMorgan könnte Schaden nehmen
Neben den entgangenen Einnahmen ist der gescheiterte Börsengang von WeWork und die Absage des Startups an JPMorgans Rettungsplan auch alles andere als förderlich für das Image, das sich die US-Bank gerade zu geben versucht. Denn wie "CNBC" weiter berichtet, möchte die Investmentbank bei Tech-IPOs in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen - und der WeWork-Börsengang sollte der Türöffner sein. JPMorgan-Chef Jamie Dimon hatte für das IPO sogar persönlich mit dem damaligen WeWork-Chef Adam Neumann zusammengearbeitet. Das Scheitern aller Pläne von JPMorgan in Zusammenhang mit dem Büroraum-Anbieter könnte nun dazu führen, dass sich andere Tech-Konzerne, die an die Börse wollen, womöglich doch lieber an die Investmentbanken Goldman Sachs oder Morgan Stanley wenden, die bereits mehrere Tech-Börsengänge erfolgreich über die Bühne gebracht haben. Auch wenn JPMorgan natürlich nicht für die Turbulenzen rund um den Börsengang von WeWork verantwortlich ist - der größte Verlierer ist die US-Investmentbank nun trotzdem.
Redaktion finanzen.net
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