Trotz Corona-Krise

EVOTEC-Aktie dreht ins Plus: Corona kann EVOTEC kaum etwas anhaben - Prognose bestätigt

12.11.20 17:50 Uhr

EVOTEC-Aktie dreht ins Plus: Corona kann EVOTEC kaum etwas anhaben - Prognose bestätigt | finanzen.net

Der Wirkstoffforscher EVOTEC sieht weiter keine drastischen Corona-Folgen für das eigene Unternehmen.

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Im abgelaufenen dritten Quartal hatte EVOTEC) auch durch Meilensteinzahlungen seinen Umsatz weiter ankurbeln können. Auf die gesamtfinanzielle und strategische Entwicklung habe die Covid-19-Krise bisher keine wesentlichen Auswirkungen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit.

EVOTEC sprach von "lediglich leichten Verzögerungen bei Vertragsabschlüssen und beim Erreichen von Meilensteinen" - also Zahlungen die fällig werden, wenn in Projekten bestimmte Schritte erreicht werden.

Ende September erhielt EVOTEC dagegen vom US-Pharmakonzern Bristol-Myers-Squibb sechs Millionen Euro, weil die Alzheimer-Zusammenarbeit mit den Amerikanern um ein weiteres Wirkstoffforschungsprojekt erweitert wurde. Dieser Geldsegen und weitere Meilensteine von mehr als drei Millionen Euro trugen wesentlich zum Umsatzplus im dritten Quartal bei. Nach neun Monaten steht nun ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 360,4 Millionen Euro zu Buche.

Das schwierige Umfeld habe das Unternehmen hauptsächlich zwischen März und Juni beeinträchtigt, hieß es weiter. Trotzdem seien die finanziellen Auswirkungen bisher überschaubar. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging zwar in den ersten drei Quartalen um 17 Prozent auf 76,9 Millionen Euro zurück. Ausschlaggebend war hier vor allem ein Verlust im Bereich der eigenen Wirkstoffforschung und Entwicklung, der auch durch höhere Aufwendungen bedingt ist. EVOTEC berichtete jedoch von einer Erholung im abgelaufenen Jahresviertel im Vergleich zum ersten Halbjahr, das bereinigte Betriebsergebnis lag zuletzt nicht mehr ganz so deutlich unter dem Vorjahr.

RBC-Analyst Charles Weston äußerte sich lobend zur jüngsten Entwicklung des Geschäfts: Der Umsatz und das Ergebnis des Biotechnologieunternehmens seien im dritten Quartal stark ausgefallen, schrieb er in einer am Donnerstag vorliegenden Schnelleinschätzung. An der Börse konnte die Aktie ihren Tagesgewinn bis zum frühen Nachmittag indes nicht halten und lag zuletzt mit 2,23 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn liegt das Papier rund sechs Prozent im Plus.

An seinen Prognosen für das laufende Jahr will EVOTEC-Chef Werner Lanthaler nicht rütteln. Seine Amtszeit wurde erst kürzlich um weitere fünf Jahre bis März 2026 verlängert. Lanthaler rechnet 2020 weiter mit einem Konzernumsatz zwischen 440 und 480 Millionen Euro - nach 446,8 Millionen Euro 2019. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll von 123 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 100 bis 120 Millionen Euro sinken. Der Österreicher leitet das Unternehmen seit Frühjahr 2009 und hat seinen Aufstieg zu einem der wichtigsten Player in der deutschen Biotechbranche maßgeblich begleitet. Weiteren Schub erhofft sich Lanthaler 2021 etwa durch das Zelltherapie-Geschäft.

Wie EVOTEC ebenfalls am Donnerstag mitteilte, baut das Unternehmen seinen Standort im britischen Oxfordshire in ein integriertes Forschungs- und Entwicklungszentrum mit 600 Mitarbeitern aus. Vertreter aus diversen wissenschaftlichen Richtungen werden dort zusammengeführt. Dafür werde auch ein neues Gebäude errichtet.

EVOTEC betreibt Forschungsallianzen und Entwicklungspartnerschaften mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen, akademischen Einrichtungen, Patientenorganisationen und Risikokapitalgesellschaften. Im Oktober war der Staatsfonds von Abu Dhabi über eine Kapitalerhöhung mit 5,6 Prozent als neuer Großaktionär beim Unternehmen eingestiegen. Der bisher größte Anteilseigner Novo A/S aus Dänemark erhöhte seine Beteiligung auf elf Prozent.

Die EVOTEC-Aktie verlor zunächst im XETRA-Handel 1,24 Prozent auf 24,71 Euro. Der Kurs wechselt jedoch die Richtung, sodass es schlussendlich um 0,64 Prozent auf 25,18 Uhr nach oben ging.

HAMBURG (dpa-AFX)

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Bildquellen: REMY GABALDA/AFP/Getty Images

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