JPMorgan empfiehlt, von US-Werten auf Aktien aus der Eurozone umzusteigen
Experten von JPMorgan empfehlen Aktien aus der Eurozone zum Kauf, während sie US-Werte auf "neutral" herabgestuft haben - obwohl auch Europa mit Unsicherheiten, wie der Gefahr eines No-Deal-Brexits, zu kämpfen hat.
• Aktien aus der Eurozone besser als US-Aktien
• Dennoch Risiken wie No-Deal-Brexit im Euroraum
• Geldpolitische Lockerungen könnten weiter stützen
Mislav Matejka, Chef-Stratege bei JPMorgan, erklärt, wie CNBC berichtet, dass es eine "taktische Chance" für die Eurozone gäbe, zum US-Markt aufzuschließen. Dennoch bestünden weiter Gefahren, wie ein drohender No-Deal-Brexit.
Europäische Aktien schnitten in den vergangenen 18 Monaten 20 Prozent schlechter ab als US-Werte. Doch das könnte nun ein Ende haben. Laut JPMorgan-Analysten könnte jetzt eine gute Zeit sein, um in Aktien aus der Eurozone zu investieren.
Das schlechte makroökonomische Umfeld könnte sich in den kommenden Monaten verbessern. Die Geldmenge nehme zu, während die Europäische Zentralbank weitere quantitative geldpolitische Lockerungen starte. Zudem erhöhen Probleme, wie der Brexit, die schwache Wirtschaft oder Handelsstreitigkeiten die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB die Konjunktur durch geldpolitische Impulse erneut versuchen wird anzukurbeln.
EZB lockert Geldpolitik
Die lockere Geldpolitik der EZB lasse Matejka zufolge Gutes ahnen. Spekulationen über die Möglichkeit erneuter fiskalischer Impulse könnten die Stimmung in Europa weiter stützen. Matejka erklärte, dass sich die Impulse der EZB in diesem Zyklus bereits drei Mal positiv auf das Bruttoinlandsprodukt ausgewirkt hätten. Auch an den Aktienmärkten habe sich das durch steigende Kurse bemerkbar gemacht.
Umschichtung von Wachstumsaktien zu Value-Aktien
Die JPMorgan-Analysten stellen zudem einen Wandel fest. Immer mehr Anleger schichten ihr Vermögen um. Sie setzen aktuell eher auf Value- statt auf Wachstumsaktien. Dies fördere weiter die bessere Performance von europäischen Werten gegenüber solchen aus den USA.
Speziell im Bankensektor habe man außerdem festgestellt, dass es zu Veränderungen kommen könnte. Während bisher US-Banken den europäischen vorgezogen wurden, könnte sich dies nun umkehren.
"Unter der Voraussetzung der Konjunkturschwäche, des Brexits und von Handelsunsicherheiten und dem wachsenden politischen Druck auf den Kern Europas von Anti-Establishment (-Parteien), denken wir, braucht es nicht viel für ein paar ermutigende Nachrichten in diesem Zusammenhang", erklärt Matejka gegenüber CNBC. Bei JPMorgan sei man vorsichtig hinsichtlich eines möglichen No-Deal-Brexits und dessen Folgen, gehe aber nicht von diesem Szenario aus. Auch ein Deal sei nicht ausgeschlossen und könnte sowohl die Aktien aus dem Vereinigten Königreich, als auch solche aus der Eurozone stützen.
Redaktion finanzen.net
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