Trotz besserer Geschäfte

Infineon enttäuscht mit Marge - Aktie mit am DAX-Ende

02.02.16 13:19 Uhr

Infineon enttäuscht mit Marge - Aktie mit am DAX-Ende | finanzen.net

Der Chiphersteller Infineon hat dank guter Geschäfte mit der Autoindustrie Einbußen bei Chips für Mobilgeräte zunächst weggesteckt. Den Anlegern reicht dies jedoch nicht.

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Die Schwäche auf dem Smartphone-Markt schlägt sich nun auch merklich auf den Chiphersteller Infineon durch. Im Auftaktquartal zum neuen Geschäftsjahr 2015/16 (Ende September) konnte sich der im DAX notierte Konzern dank seiner starken Ausrichtung auf die Autoindustrie dem mauer laufenden Geschäft mit mobilen Endgeräten zwar noch entziehen. Umsatz und Ergebnis fielen besser aus als von Analysten erwartet. Im zweiten Quartal aber dürfte die Gewinnmarge voraussichtlich sinken, wie das Unternehmen am Dienstag in Neubiberg bei München mitteilte. An der Börse stand die Aktie daraufhin unter Druck.

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Das Geschäft mit elektronischen Bauteilen für Smartphones und Tablets ist die lukrativste Sparte bei Infineon, vom Umsatzanteil her aber weniger stark als die Chips für die Autoindustrie und zudem anfälliger für kurzfristige konjunkturelle Schwankungen. Der Umsatz mit Chips für mobile Endgeräte fiel schon in den Monaten von Oktober bis Dezember schwächer aus als vom Unternehmen gedacht, die Marge der Sparte namens PMM ging spürbar zurück. In ihr werden stromsparende Chips für Smartphones, Tablets und Laptops gefertigt, aber auch elektronische Bauteile für die Stromversorgung in Netzteilen.

SMARTPHONE-SCHWÄCHE

Zuletzt hatten die Elektronikriesen Apple und Samsung mit ihren Ausblicken auf das Smartphone-Geschäft Ernüchterung bei Anlegern ausgelöst. Allerdings ist der Einfluss begrenzt: Analysten schätzen den Umsatzanteil des Kunden Apple bei Infineon auf 5 Prozent oder etwas mehr, bei Samsung soll es deutlich weniger sein. "Natürlich haben wir auch gemerkt, dass das Smartphone - zumindest mal temporär - schwächer läuft", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss in einer Telefonkonferenz. Der Umsatzanteil von Smartphones liege insgesamt im einstelligen Prozentbereich. Darunter seien jedoch sehr profitable Produkte.

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Der Vorstand bemühte sich, den am Markt enttäuscht aufgenommenen Ausblick auf das zweite Quartal nicht allzu pessimistisch klingen zu lassen. Der Konzernumsatz soll im zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorquartal voraussichtlich um 3 Prozent zulegen, die bereinigte operative Marge von 14,1 auf rund 13 Prozent sinken.

FINANZCHEF: MARGENENTWICKLUNG IM ZWEITEN QUARTAL EHER 'TYPISCH'

Vertriebsvorstand Arunjai Mittal bezeichnete die Umsatzprognose als "ein wenig konservativ". Die Margenentwicklung sei tatsächlich eher typisch für die Monate von Januar bis März, erklärte Finanzchef Dominik Asam. Im Lauf des Jahres würden die Effekte des Preisdrucks nachlassen und die Produktivität für eine wieder anziehende Marge sorgen, antwortete er auf skeptische Nachfragen von Analysten. Ploss verwies darauf, dass insbesondere am Anfang des Kalenderjahrs die Auswirkungen von Preisverhandlungen mit großen Kunden zu sehen seien. Insgesamt sei weiter mit einer positiven Entwicklung der lukrativen Geschäfte zu rechnen. Auch im Smartphone-Geschäft werde es eine bestimmte Erholung geben - das sei in den Auftragsbüchern schon zu sehen.

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Den Jahresausblick bestätigte der Vorstand denn auch. Ohnehin legte das Unternehmen für das saisonal schwächere erste Geschäftsquartal (Ende Dezember) bessere Zahlen vor als von Branchenexperten gedacht: Der Umsatz ging im Vergleich mit dem Vorquartal um 3 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro zurück. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis - bei Infineon Segmentergebnis genannt - sackte um 23 Prozent auf 220 Millionen Euro ab. Unter dem Strich verdiente Infineon mit 152 Millionen Euro nur noch knapp halb so viel wie im Quartal zuvor, in dem das Unternehmen aber von einem Steuerertrag profitiert hatte.

ERSTES QUARTAL BESSER ALS GEDACHT

Bei den in Autos verbauten Chips schnitt Infineon besser ab als gedacht, der Umsatz in der Sparte blieb stabil - entgegen der üblichen saisonalen Abschwächung, wie der Konzern betonte. Rund 40 Prozent seines Geschäfts macht Infineon mit Autobauern und der Zulieferindustrie. Der Absatz von Fahrzeugen in Europa und Nordamerika bleibe auf hohem Niveau, die Nachfrage nach Hybrid- und Elektromodellen in China sei sehr lebhaft gewesen. In dem Segment stehe der Konzern viel besser da als manche seiner Konkurrenten, urteilte DZ-Bank-Experte Harald Schnitzer. Besser verlief auch das Geschäft mit Sicherheitschips für Kreditkarten und andere Systeme.

In der Chipbranche werden die Geschäftszahlen wegen stark schwankender Chippreise in aller Regel mit dem Vorquartal verglichen. Infineon hat sich mit dem Ausbau des Autogeschäfts und einer breiteren Produktpalette aber etwas von den kurzfristigen Schwankungen der konjunktursensiblen Chipbranche abgekoppelt.

Die Papiere des Chipherstellers lagen am späten Vormittag mit 2,89 Prozent im Minus bei 12,08 Euro, nachdem sie zwischenzeitlich um mehr als 6 Prozent abgerutscht waren. Der DAX notierte zeitgleich 1,35 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn summiert sich der Verlust der Infineon-Papiere auf mehr als 10 Prozent.

NEUBIBERG/MÜNCHEN (dpa-AFX)

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Bildquellen: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images, Sean Gallup/Getty Images

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30.06.2023Infineon UnderperformJefferies & Company Inc.
09.06.2023Infineon UnderperformJefferies & Company Inc.
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