Trotz Absatzrekords in China

Daimler verkauft 2020 wegen Corona weniger Autos - Chef zuversichtlich für 2021

08.01.21 20:30 Uhr

Daimler verkauft 2020 wegen Corona weniger Autos - Chef zuversichtlich für 2021 | finanzen.net

Daimler kommt im Corona-Jahr 2020 trotz eines weiteren Absatzrekords in China und eines deutlichen Schubs zum Abschluss nicht an die Verkaufszahlen des Vorjahrs heran.

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Von seiner Kernmarke Mercedes-Benz brachte der Stuttgarter Konzern weltweit rund 2,16 Millionen Fahrzeuge an die Kunden, wie er am Freitag mitteilte. Das war zwar das fünfte Jahr in Folge über der Zwei-Millionen-Marke, im Vergleich zu 2019 aber ein Minus von 7,5 Prozent. Allein in China wurden mehr als 774 000 Mercedes verkauft - mehr als jeder dritte.

Die Coronakrise hatte Daimler vor allem im ersten Halbjahr schwer zugesetzt und die Absatzzahlen infolge der Schließung von Autohäusern und dem Stillstand in einigen Werken zeitweise einbrechen lassen. Im zweiten Halbjahr lief es wieder besser, der Rückstand ließ sich am Ende aber nicht mehr aufholen. Daimler sprach angesichts der Umstände von einer starken Absatzentwicklung in einem herausfordernden Jahr.

Im wichtigsten Einzelmarkt China verbuchte der Konzern ein Plus von knapp zwölf Prozent. In Deutschland und Europa sowie in den USA lagen die Zahlen dagegen deutlich unter dem Vorjahr.

Sehr zufrieden zeigte sich Vorstandschef Ola Källenius mit der Nachfrage nach E-Modellen, die vor allem zum Jahresende stark zugelegt habe. "Die Verkäufe unserer Plug-In-Hybride und vollelektrischen Fahrzeuge konnten wir mehr als verdreifachen", sagte er. Rund 160 000 waren es den Angaben zufolge weltweit, davon gut 115 000 Hybride und etwa 27 000 elektrische Smarts. Vom ersten reinen Mercedes-Elektroauto, dem EQC, wurden etwa 20 000 verkauft.

"Unsere internen Prognosen für 2020 lassen darauf schließen, dass wir die europäischen CO2-Ziele für Pkw im vergangenen Jahr erreicht haben", sagte Källenius. Und auch für 2021 gehe man davon aus, sie einzuhalten. Mercedes-Benz stellt in diesem Jahr vier neue Modelle aus der EQ-Reihe vor. Bisher gibt es neben dem EQC nur die Großraumlimousine EQV. Der E-Anteil an der Neuwagenflotte - Smart eingerechnet - lag den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 7,4 Prozent. 2019 waren es zwei Prozent.

Daimler-Chef zuversichtlich für 2021

Daimler-Chef Ola Källenius blickt mit Zuversicht in das neue Jahr. Bereits im dritten Quartal 2020 habe der Autokonzern einen starken Anstieg der Verkäufe verzeichnet, angeführt vom chinesischen Markt, sagte Källenius im Gespräch mit CNBC. "Diese Dynamik hat sich auch in das vierte Quartal hinein fortgesetzt", sagte er. "Und wir blicken vorsichtig optimistisch auf das Jahr 2021. Auch wenn die Covid-Pandemie noch nicht vorüber ist."

Mit Blick auf die erneuten Lockdowns müsse man in den ersten sechs Monaten des Jahres noch hier und da mit einigen Störungen rechnen. "Hier müssen wir flexibel sein", sagte der Daimler-Chef dem Fernsehsender. "Die zugrundeliegende Nachfrage, die wir in der zweiten Jahreshälfte 2020 wieder gespürt haben, sehen wir auch 2021, und die Produktdynamik, die wir haben, ist phänomenal." Källenius verwies auf die Einführung der neuen S-Klasse und eine Reihe von Elektrofahrzeugen. "Wir sind daher zuversichtlich, dass 2021 ein recht gutes Wachstumsjahr werden könnte."

Der Markt in den USA sei, wie auch Europa, noch immer von der COVID-19-Pandemie betroffen. Dank der verfügbaren Impfstoffe rechnet Källenius in den kommenden sechs Monaten mit einer Rückkehr zu einer gewissen Normalität. Vielleicht dauere es aber auch bis ins dritte Quartal, bis sich der Markt erholt. "Es wird dann zweifelsfrei auch einen gewissen Nachholbedarf geben", sagte er. "Aber vielleicht müssen wir uns auch etwas länger gedulden, verglichen mit dem Boom, den wir in China gesehen haben."

STUTTGART (dpa-AFX) / Dow Jones Newswires

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