BMW erwartet 2019 deutlichen Gewinnrückgang - Aktie rutscht ab
BMW rechnet 2019 trotz steigender Autoverkäufe mit einem deutlichen Rückgang des Gewinns.
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Belastet von hohen Aufwendungen für neue Modelle und Gegenwind von der Währungs- und Rohstoffseite wird das Konzernergebnis vor Steuern um mindestens 10 Prozent sinken, wie der DAX-Konzern anlässlich der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Die EBIT-Marge im Autogeschäft wird daher erneut unter dem eigenen Anspruch von 8 bis 10 Prozent liegen. BMW rechnet in diesem Jahr nur mit einer Rendite von 6 bis 8 Prozent nach 7,2 Prozent im Jahr 2018.
Mit dem eher trüben Ausblick für die Marge ist BMW nicht allein. Auch Audi und Daimler haben für das Geschäft mit Oberklassewagen dieses Jahr keine höheren Renditen in Aussicht gestellt. Zu groß sind die Belastungen aus Handelskonflikten, Rohstoffkosten und Aufwendungen für Zukunftsthemen wie Elektromobilität und autonomes Fahren.
Im abgelaufenen Jahr sank der Umsatz von BMW, wie bereits vergangene Woche mitgeteilt, leicht um 0,8 Prozent auf 97,48 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen sackte um 7,9 Prozent auf 9,12 Milliarden Euro ab. Das Nettoergebnis ermäßigte sich auch wegen eines positiven Effekts im Vorjahr überproportional um 17 Prozent auf 7,12 Milliarden Euro. Angesichts dieser Entwicklung zahlt BMW eine um 50 Cent geringere Dividende von 3,50 Euro je Stammaktie bzw. 3,53 Euro je Vorzugsaktie. Das ist immer noch die zweithöchte Auszahlung in der Unternehmensgeschichte.
BMW verschärft Sparmaßnahmen wegen Margendruck
Um die Profitabilität zu verbessern, weitet der Münchener Konzern seine Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz aus. Bis Ende 2022 sollen insgesamt mehr als 12 Milliarden Euro an Einspareffekten gehoben werden. Ein Großteil der Maßnahmen, mit denen beispielsweise Modellvarianten gestrichen werden, soll erst ab 2023 die volle Wirkung entfalten. "Wir werden (...) weiterhin über alle internen Stellhebel darauf hinarbeiten, unserem strategischen Renditeanspruch gerecht zu werden", sagte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter laut Redetext. Das Antriebsportfolio soll beispielsweise um bis zu 50 Prozent reduziert werden. "Was unsere Kunden nicht nachfragen, werden wir nicht entwickeln", sagte BMW-CFO Nicolas Peter.
Die Dauer des Entwicklungsprozesses für neue Autos soll um bis zu ein Drittel verkürzt werden. Durch digitale Simulation könnten bis 2024 etwa 2.500 Prototypen-Fahrzeuge komplett entfallen, so BMW weiter. Der Münchener Konzern setzt aber auch beim Personal an, zumindest indirekt: Dieses Jahr soll die Mitarbeiterzahl auf dem Niveau des Vorjahres verharren. BMW profitiert wie andere Unternehmen von einer erhöhten Fluktuation aufgrund geburtenstarker Jahrgänge.
Belastungen erwartet BMW erneut von der Währungs- und Rohstoffkostenseite. Nach einem hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag 2018 bezifferte der DAX-Konzern die erwartete Belastung für dieses Jahr auf einen mittleren bis höheren dreistelligen Millionenbetrag. Der freie Cashflow im Autogeschäft soll in etwa den Wert des Vorjahres von 2,71 Milliarden Euro erreichen.
Die BMW-Aktie fiel am Mittwochnachmittag 5,03 Prozent auf 71,91 Euro. Zum Handelsschluss verblieb ein Abschlag von 4,94 Prozent bei 71,98 Euro.
DJG/kla/cbr
Dow Jones Newswires
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