Transportbranche

Dekarbonisierung der Transportbranche: Volvo arbeitet an Wasserstoff-Lkws

04.07.22 22:12 Uhr

Dekarbonisierung der Transportbranche: Volvo arbeitet an Wasserstoff-Lkws | finanzen.net

Volvo Trucks hat damit begonnen, Lkws zu testen, die mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen angetrieben werden.

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• Volvo testet Elektro-Lkws auf Brennstoffzellen-Basis
• Brennstoffzelle generiert 300 kW eigenen Strom
• Vermarktung soll noch vor 2030 beginnen



Dritte CO2-neutrale Option

Wie der schwedische Fahrzeughersteller Volvo in einer Pressemitteilung erklärt, testet das Unternehmen derzeit Lkws, die mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen laufen. Bisher beteiligte sich Volvo an der Dekarbonisierung der Transportbranche mittels batteriebetriebener Elektro-Lkws und Fahrzeugen, deren Antrieb über erneuerbare Kraftstoffe wie Biogas erfolgt. Nun soll die nächste und damit dritte CO2-neutrale Option in das Produktportfolio des Unternehmens aufgenommen werden. "Wir beschäftigen uns bereits seit einigen Jahren mit der Entwicklung dieser Technologie und es ist ein tolles Gefühl, die ersten Lkws erfolgreich auf der Teststrecke zu sehen. Das vielseitige Angebot an Elektro-Lkws mit Batterien und anderen mit Brennstoffzellen wird es unseren Kunden ermöglichen, sich gänzlich von CO2-Emissionen zu befreien, unabhängig von den jeweiligen Transportaufgaben", erklärte Roger Alm, Präsident bei Volvo Trucks, in der Pressemitteilung.

Weniger als 15 Minuten Ladezeit

Der Elektro-Lkw auf Brennstoffzellen-Basis soll eine Ladezeit von weniger als 15 Minuten haben und außerdem seinen eigenen Strom erzeugen. Ganze 300 kW Strom sollen die beiden Brennstoffzellen eines Lkw aus dem Wasserstoff im Fahrzeug erzeugen können. Dies führt dazu, dass die Brennstoffzelle nicht durch eine externe Quelle aufgeladen werden muss. Das einzige Nebenprodukt, das dabei abgegeben wird, ist Wasserdampf. Geliefert werden die Brennstoffzellen von cellcentric, einem Joint Venture zwischen der Volvo Group und der Daimler Truck AG. Im Zuge dessen wird cellcentric in Deutschland "eine der größten Produktionsanlagen für die Serienproduktion von Brennstoffzellen in Europa bauen, die speziell für schwere Fahrzeuge entwickelt wurde", so die Pressemitteilung.

"Wir gehen davon aus, dass die Versorgung mit umweltfreundlichem Wasserstoff in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird, da viele Industrien davon abhängig sein werden, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Wir können die Dekarbonisierung des Transportbereichs jedoch nicht mehr hinauszögern, denn bereits jetzt sind wir sehr spät dran. Meine klare Botschaft an alle Transportunternehmen lautet also: Schlagen Sie den Weg heute mit Batterieelektrik, Biogas und den anderen verfügbaren Optionen ein. Die Lkw mit Brennstoffzellen werden in wenigen Jahren eine wichtige Ergänzung für längere und schwerere Transporte sein", erklärte Alm weiter.

1.000 Kilometer Reichweite

Die Reichweite und Leistung der Elektro-Lkws auf Brennstoffzellenbasis soll durchaus mit Diesel-Lkws mithalten können. Das Gesamtgewicht kann dabei bis zu 65 Tonnen betragen und die Fahrzeuge erreichen eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern. In nur wenigen Jahren sollen Kunden der Pilotphase starten können, und mit der Vermarktung soll bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts begonnen werden. "Elektro-Lkws mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen eignen sich besonders für lange Strecken und schwere, energieintensive Aufgaben. Sie könnten auch eine Option für Länder sein, in denen die Möglichkeiten zum Laden von Batterien begrenzt sind", so Alm.

E. Schmal/Redaktion finanzen.net

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