Solar Millennium: Heute mit gutem Ausblick?

von Joachim Spiering, €uro am Sonntag

Wenn um halbelf im feinen Münchener The Charles-Hotel die Bilanz-PK von Solar Millennium (SM) beginnt, dürfte der Saal mal wieder randvoll sein. Das hat zwei Gründe: Seit jeher bewegt das Geschäftsmodell von SM die Phantasie der Anleger. Kein Wunder, denn Planung und Bau von Solarthermiekraftwerken, mit denen per Sonnenkraft Strom in industriellen Größenordnungen produziert werden kann, ist ein hochinteressanter Zukunftsmarkt. Zum anderen hat die Firma in der Vergangenheit immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt - vom Vorwurf der Bilanztrickserei über nicht eingehaltene Prognosen bis hin zum sündhaft teuren Kurzintermezzo von Utz Claassen als 72-Tage-Chef. Das jüngste Debakel waren dramatisch schlechtere Zahlen für 2010 als ursprünglich geplant.

Doch jetzt könnte sich das Blatt wenden. Denn die Chance, dass künftig wieder positive Nachrichten überwiegen, ist da. Der neue Chef, Christoph Wolff, ist ein erfahrener Manager, der SM professionelle Strukturen verpassen will, damit die Firma das künftige Wachstum stemmen und auch finanzieren kann. Einen Ausblick auf das laufende Jahr hat er bislang noch nicht gegeben. Das soll nun heute erfolgen. Und es würde nicht überraschen, wenn dieser recht gut ausfällt. Denn SM steht vor einigen wegweisenden Entscheidungen, die das Geschäft mächtig ankurbeln könnten. Dazu gehört vor allem der gigantische Solarpark in den USA, der von SM mitgeplant wird und dessen Finanzierung bis Oktober in trockenen Tüchern sein soll. Auch bei weiteren Projekten ist im Laufe des Jahres mit positiven News zu rechnen (siehe auch: Solar Millennium - Jetzt soll alles anders werden).

Anleger, die auf einen guten Ausblick von SM spekulieren wollen, sollten vor der PK einsteigen. Zumal die Aktie ziemlich ausgebombt ist und zuletzt in einer engen Range seitwärts lief.
Mit verschiedenen Hebelprodukten von Vontobel können sie für ihren Einsatz auch noch den Turbo zünden. So bietet Vontobel einen Knock-out-Schein mit K.o.-Schwelle bei 14,00 Euro und einem Hebel von gut vier (WKN: VT1GYM). Doch Vorsicht: Das Wetten auf einen guten Ausblick hoch spekulativ! Deshalb: Engen Stoppkurs setzen.