Tiefrote Zahlen

MorphoSys mit höherem Verlust - Übernahmeprozess durch Novartis läuft nach Plan - Aktie etwas tiefer

14.03.24 16:53 Uhr

MorphoSys-Aktie schwächelt minimal: Novartis-Übernahme im Plan, aber Morphosys weiterhin in Verlustzone | finanzen.net

Der vor der Übernahme stehende Wirkstoffforscher MorphoSys ist im vergangenen Jahr wieder tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

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Hohe Forschungskosten, geringere Finanzerträge und ein Umsatzrückgang sorgten unter dem Strich für einen Verlust von knapp 190 Millionen Euro, wie das SDAX-Unternehmen am Mittwochabend in Planegg bei München mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag noch gut 151 Millionen Euro betragen.

2022 hatten die Bayern allerdings von hohen Lizenzeinnahmen durch den Schweizer Pharmakonzern Novartis profitiert, die im vergangenen Jahr fehlten. Somit lag der Erlös 2023 mit 238,3 Millionen Euro um 14 Prozent unter dem Vorjahreswert. Als operativen Verlust wies MorphoSys diesmal 252,5 Millionen Euro aus - nach einem Minus von knapp 221 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Damit schlug sich der Konzern immerhin besser als von Analysten im Schnitt befürchtet.

An der Börse dürften die Zahlen allerdings nur noch eine Nebensache sein, denn MorphoSys wird voraussichtlich bald von Novartis übernommen. Erste kartellrechtliche Freigaben aus Deutschland und Österreich liegen bereits vor, in den USA warten die Unternehmen noch auf grünes Licht. "Der Übernahmeprozess schreitet stetig voran und wir erwarten, dass die geplante Transaktion in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden kann", sagte MorphoSys-Chef Jean-Paul Kress laut Mitteilung. Damit würde sich am bisherigen Zeitplan nichts ändern.

Novartis hatte seine Übernahmepläne Anfang Februar öffentlich gemacht. Der Schweizer Arzneimittelhersteller bietet 68 Euro je Aktie und damit insgesamt 2,7 Milliarden Euro für das Biotechunternehmen. MorphoSys unterstützt das Vorhaben.

Mit dem Zukauf will sich Novartis Zugriff auf den wichtigsten Hoffnungsträger von MorphoSys sichern: Pelabresib. Das Medikament gilt im Kampf gegen die seltene Krebserkrankung Myelofibrose als möglicher Kassenschlager mit einem Milliardenumsatz. MorphoSys will den Zulassungsantrag Mitte des Jahres in den USA und bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) einreichen, wie das Unternehmen nun bestätigte. Bei Myelofibrose handelt es sich um einen Blutkrebs, der seinen Ursprung im Knochenmark hat und für den es bislang kaum Therapiemöglichkeiten gibt.

Novartis hat die Mindestannahmeschwelle für die Übernahme auf 65 Prozent gesetzt und will MorphoSys im Erfolgsfall von der Börse nehmen. Zuvor aber rückt das Unternehmen noch zum 18. März vom Index der kleinen Unternehmen SDAX in den Mittelwerteindex MDAX auf, wie die Deutsche Börse kürzlich nach einer regulären Indexüberprüfung mitgeteilt hatte.

Den MDAX hatte MorphoSys im Jahr 2021 verlassen müssen. Seinerzeit hatte unter anderem der teure Kauf des US-Krebsexperten Constellation Pharmaceuticals, mit dem MorphoSys auch Pelabresib zu sich holte, für Skepsis bei Marktteilnehmern gesorgt. Doch nach der Offerte von Novartis ist die Aktie erstarkt. Am Mittwoch schloss das Papier im Xetra-Handel bei 66,30 Euro und damit unter dem Übernahmegebot. Im XETRA-Handel am Donnerstag geht es derweil zeitweise 0,30 Prozent auf 66,10 Euro nach unten.

MorphoSys sieht kein Hindernis auf dem Weg unter das Dach von Novartis

Der Übernahmeprozess für den Wirkstoffforscher MorphoSys läuft laut Unternehmensangaben nach Plan. "Wir erwarten keine Probleme", sagte MorphoSys-Chef Jean-Paul Kress am Donnerstag in einer Telefonkonferenz anlässlich der Bilanzvorlage für 2023. Es sei damit zu rechnen, dass der Schweizer Arzneimittelhersteller Novartis im April seine Angebotsunterlagen veröffentlichen werde, ergänzte der Manager.

Novartis hatte Anfang Februar seine Übernahmepläne für MorphoSys verkündet. Der Pharmariese will 68 Euro je Aktie bieten und damit insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Das Geschäft soll den bisherigen Angaben zufolge noch in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Novartis will das Biotechunternehmen aus Bayern dann von der Börse nehmen. Nach ersten regulatorischen Freigaben aus Österreich und in Deutschland fehlt noch grünes Licht von den Behörden in den USA. Daneben ist der Zukauf auch an die Bedingung geknüpft, dass 65 Prozent des Aktienkapitals den Schweizern angedient werden.

Novartis hat es vor allem auf MorphoSys' größten Hoffnungsträger abgesehen: Das Mittel Pelabresib gegen die seltene Krebserkrankung Myelofibrose, für das zur Jahresmitte der Zulassungsantrag eingereicht werden soll. MorphoSys hofft auf einen Milliardenumsatz mit dem Medikament.

PLANEGG/MÜNCHEN (dpa-AFX)

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Bildquellen: © MorphoSys AG, MorphoSys

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