Ryanair-Aktie wechselt ins Plus: Ryanair überrascht mit deutlichem Gewinnplus - starker Sommer erwartet
Die Erholung der Ticketnachfrage hat Europas größtem Billigflieger Ryanair im Frühjahr überraschend viel Gewinn eingebracht.
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Konzernchef Michael O'Leary rechnet weiterhin mit einem starken Sommer. Trotz der Engpässe und langer Schlangen an vielen Flughäfen will er deutlich mehr Flüge anbieten als vor der Corona-Pandemie, wie Ryanair am Montag in Dublin mitteilte. Doch mögliche neue Virusvarianten und die Vorsicht vieler Kunden stimmen das Management zurückhaltend. So traut sich O'Leary weiterhin keine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr zu.
Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni erzielte Ryanair einen Überschuss von knapp 188 Millionen Euro. Im pandemiegeprägten Vorjahreszeitraum hatte noch ein Verlust von 273 Millionen Euro zu Buche gestanden. Rechnet man Geschäfte zur Absicherung der Treibstoffkosten heraus, lag das Ergebnis nun mit 170 Millionen Euro rund 20 Millionen höher als von Analysten im Schnitt erwartet.
Im abgelaufenen Quartal beförderte Ryanair rund 45,5 Millionen Fluggäste, gut fünfeinhalbmal so viele wie ein Jahr zuvor. Die Auslastung der Maschinen verbesserte sich von 73 auf 92 Prozent. Der Umsatz versiebenfachte sich auf 2,6 Milliarden Euro.
O'Leary hofft, dass Ryanair und die Reisebranche die Corona-Pandemie dank hoher Impfquoten in Europa hinter sich lassen können. Für den Herbst bleibe aber das Risiko neuer Virusvarianten bestehen, hieß es. Zudem buchten die Menschen Flugtickets weiterhin recht kurzfristig, sodass das Management die Geschäftsentwicklung für die Zeit ab Mitte August nur schlecht und für das kommende Winterhalbjahr praktisch nicht einschätzen könne.
Insgesamt erwartet Ryanair für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2023 dennoch weiterhin etwa 165 Millionen Fluggäste. Das wären elf Prozent mehr als vor der Pandemie. Im Sommer will O'Leary rund 15 Prozent mehr Flüge anbieten als 2019 - trotz der jüngsten Engpässe an vielen Airports. Die Ticketpreise für das laufende Quartal lägen derzeit um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz höher als vor der Pandemie.
Zu einer Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr sieht sich das Management jedoch weiterhin nicht in der Lage. Als Grund nannte O'Leary die vielen Unsicherheiten rund um die Pandemie, den Trend zu Last-Minute-Buchungen, die schwankenden Ölpreise sowie geopolitische Risiken und Probleme in den Lieferketten.
So habe der Angriff Russlands auf die Ukraine bereits zu Ostern zu einem Rückgang der Buchungen geführt. Die Ticketpreise hätten im abgelaufenen Quartal dadurch vier Prozent niedriger gelegen als im entsprechenden Zeitraum vor der Pandemie.
Immerhin steckt Ryanair die stark gestiegenen Ölpreise bisher gut weg. So hat das Unternehmen seine Treibstoffkosten für den Rest des laufenden Geschäftsjahres nach eigenen Angaben zu 80 Prozent abgesichert. Dies sei auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Airlines, hieß es.
Unterdessen hat Ryanair weitere Mittelstreckenjets vom Typ Boeing 737 Max erhalten. Zur Hauptsaison im Sommer habe das Unternehmen 73 Maschinen der Reihe in Betrieb, die weniger Treibstoff verbrauchen als das Vorgängermodell. Hersteller Boeing hängt mit den Auslieferungen hinterher, nachdem er die 737 Max infolge zweier tödlicher Abstürze bei anderen Airlines rund 20 Monate lang weltweit nicht ausliefern durfte. Inzwischen hat Boeing bei dem Flugzeug nachgebessert, auch in Europa wurde das Flugverbot vor rund anderthalb Jahren aufgehoben.
An der Börse in Dublin verlor die Ryanair-Aktie kurz nach Handelsstart knapp 0,8 Prozent. Am Nachmittag geht es aber zeitweise um 0,82 Prozent auf 12,985 Euro aufwärts.
DUBLIN (dpa-AFX)
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