AstraZeneca-Aktie leichter: Acht Blutgerinnsel-Fälle pro Million Geimpfter in Großbritannien - Vorteile überwiegen laut EMA in jedem Alter
Die Zahl der nach AstraZeneca-Impfungen aufgetretenen schweren Fälle von seltenen Blutgerinnseln liegt in Großbritannien neuesten Daten zufolge bei rund acht (7,9) Fällen pro Million Geimpfter.
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Das teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA in dieser Woche mit. Damit nähern sich die Erfahrungen in Großbritannien denen in anderen Ländern. Die Behörde sieht jedoch weiterhin keinen Beweis für einen Zusammenhang mit dem Impfstoff und den Blutgerinnseln erbracht. Ihre Empfehlung änderte sie nicht. Der Nutzen einer Impfung mit AstraZeneca übersteige für die meisten Menschen weiterhin die Risiken, hieß es.
Demnach wurden im Vereinigten Königreich bis Mitte April 168 Fälle von schweren Blutgerinnseln mit dem gleichzeitigen Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) nach einer AstraZeneca-Impfung registriert. In der Folge kam es zu 32 Todesfällen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nach Angaben der Behörde bereits 21,2 Millionen Menschen erstmalig mit dem Präparat geimpft. Daraus ergibt sich die Zahl von 7,9 Fällen pro Million Geimpfter.
In 77 Fällen handelte es sich um sogenannte Sinusvenenthrombosen - Blutgerinnsel im Gehirn - das durchschnittliche Alter der Betroffenen war 47 Jahre. Bei 91 Fällen, die von anderen Blutgerinnseln betroffen waren, lag der Altersdurchschnitt bei 55 Jahren.
In Großbritannien waren bislang im Verhältnis sehr viel weniger Fälle der seltenen Blutgerinnsel gemeldet worden als in anderen Ländern. Über die Gründe dafür konnte bisher nur spekuliert werden. Als eine Erklärung galt, dass in dem Land strikt nach Altersgruppen geimpft wurde. Die Thrombosefälle scheinen jedoch häufiger bei jungen Menschen aufzutreten. Im Vereinigten Königreich sollen inzwischen unter 30-Jährige bevorzugt einen anderen Impfstoff erhalten. Eine verbindliche Altersbeschränkung gibt es aber nicht. In Deutschland wird AstraZeneca nur noch für über 60-Jährige empfohlen.
EMA: Vorteile von Astrazeneca-Impfstoff überwiegen in jedem Alter
Trotz seltener Fälle schwerer Thrombosen sind die Vorteile des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca nach Einschätzung der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) in allen Altersgruppen höher zu bewerten als die Risiken. Danach kann der Impfstoff weiterhin uneingeschränkt eingesetzt werden. Die Hirnvenenthrombosen kämen im Schnitt bei einer von 100 000 geimpften Personen vor, geht aus der Analyse der EMA-Experten hervor, die am Freitag in Amsterdam vorgelegt wurde. Dem gegenüber stehe aber die sehr starke Reduzierung der schweren Covid-19-Erkrankungen.
Nach der Analyse ist das Risiko von Blutgerinnseln mit gleichzeitig sehr niedriger Anzahl von Blutplättchen bei Personen unter 60 Jahren zwar höher als bei Älteren. Aber auch bei den Jüngeren überwögen die Vorzüge. Dazu zähle, dass viel weniger geimpfte Menschen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen verlegt werden müssten. "Der Impfstoff rettet Leben", sagte der leitende Datenanalytiker der EMA, Peter Arlett.
Die EMA hatte bereits zuvor nach Prüfung von Fällen von Hirnvenenthrombosen festgestellt, dass der Impfstoff uneingeschränkt verwendet werden könne. Dennoch hatten einige Staaten die Impfung eingeschränkt und etwa nur Personen über 60 Jahre damit geimpft. Die EU-Kommission hatte die EMA mit der Analyse beauftragt, um nationalen Gesundheitsbehörden bei der Entscheidung über den Einsatz des Impfstoffes zu helfen. Die Experten hatten Daten zu Impfungen, Infektionsraten, Aufnahmen in Krankenhäuser und Sterblichkeit analysiert.
In Deutschland wurden bis Mitte April 59 Fälle von Sinus- und Hirnvenenthrombosen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca gemeldet. Zwölf Menschen waren gestorben. Bis einschließlich 15. April wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4153 Zweitdosen des Impfstoffs verabreicht.
Die AstraZeneca-Aktie bewegt sich im Londoner Handel zeitweise 1,56 Prozent schwächer bei 75,53 Pfund.
/cmy/DP/jha
LONDON (dpa-AFX)
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