Onewo-Aktie vor IPO: Immobilienkonzern China Vanke forciert Börsengang von Spin-off - trotz deutlicher Abstriche
Der Immobilienkonzern China Vanke will seine Dienstleistungssparte Onewo abspalten und in Hongkong an die Börse bringen. Das Umfeld dafür ist allerdings nicht gerade ideal: Von den ursprünglich offenbar erhofften IPO-Einnahmen in Milliardenhöhe musste sich Vanke bereits verabschieden.
Werte in diesem Artikel
• Onewo soll am 29. September in Hongkong an die Börse gebracht werden
• IPO gilt nach zahlreichen Pleiten im Immobiliensektor als Test für gesamte Branche
• Vanke musste Ansprüche bereits senken, Börsengang wird dennoch forciert
Chinas Immobiliensektor durchlebt nach wie vor eine schwierige Zeit. Laut dem "manager magazin" gingen die Immobilienverkäufe im August im Monatsvergleich zum 14. Mal in Folge zurück, die Preise für neue Häuser sanken und die Zahlungsausfälle und Schwierigkeiten bei Konzernen wie Evergrande oder Kaisa dürften zahlreichen Anlegern noch in den Knochen stecken - und ihnen die Lust auf Immobilien-Investments nehmen. Auch die Experten der Schweizer Großbank UBS nannten bei ihrer jüngste Prognosesenkung für das chinesische Wirtschaftswachstum den "anhaltende Immobilienabschwung" als einen Grund. Dennoch treibt der Immobiliengigant China Vanke ausgrechnet jetzt den Börsengang seiner Dienstleistungssparte Onewo voran. Das für den 29. September 2022 angedachte IPO dürfte sich als Test für das Investoren-Interesse an Immobilien-Aktien und die gesamte chinesische Immobilienbranche erweisen.
Erwartungen an Onewo-Börsengang bereits im Vorfeld enttäuscht
Laut "Seeking Alpha" plant Vanke das Spin-off seiner Dienstleistungssparte wohl bereits seit Oktober 2020, als die Umbenennung von "Vanke Property Management" zu "Onewo" erfolgte. Laut "manager magazin" wollte Vanke durch das Onewo-IPO ursprünglich rund zwei Milliarden US-Dollar einnehmen, von diesem Ziel ist man inzwischen aber deutlich abgerückt. Nun sollen die rund 117 Millionen Onewo-Aktien zu einem Preis zwischen 47,10 Hongkong Dollar und 52,70 Hongkong Dollar bei Investoren platziert werden. Der Immobiliendienstleister würde dadurch mit umgerechnet bis zu 7,8 Milliarden US-Dollar bewertet, dem Mutterkonzern Vanke würden im besten Fall rund 784 Millionen US-Dollar zufließen. Damit würde das IPO, von dem anfangs spekuliert wurde, es könnte in Hongkong das größte des Jahres werden, deutlich hinter anderen Börsengängen zurückbleiben. So hatte etwa das Listing von China Tourism Grouo Duty Free in Hongkong im August rund 2,1 Milliarden US-Dollar eingebracht. "Bloomberg" will sogar aus Insiderkreisen erfahren haben, dass die Onewo-Aktien nur zu 49,35 Hongkong Dollar - also in der Mitte der Spanne - platziert werden. Damit würden die Einnahmen aus dem IPO nur 739 Millionen US-Dollar betragen.
Doch trotz dieser enttäuschenden Aussichten forciert Vanke den Onewo-Börsengang, der von CITIC Securities, Citigroup und Goldman Sachs begleitet wird, offenbar weiter. Dabei kann das Unternehmen laut "Financial Times" auf die Unterstützung von sechs, teils staatlich kontrollierten, Großinvestoren zählen, die sich zum Kauf von Aktien im Gesamtwert von 280 Millionen US-Dollar verpflichtet haben. China Vanke besitzt laut "Seeking Alpha" aktuell noch rund 63 Prozent an Onewo. 57,12 Prozent davon hält der Mutterkonzern direkt und weitere 5,77 Prozent über zugehörige Unternehmen.
Darum hält Vanke an den Börsenplänen für Onewo fest
Warum der Immobiliengigant so sehr auf den Börsengang seines Spin-offs drängt, dürfte mehrere Gründe haben. "Seeking Alpha" nennt unter anderem schwierige Marktbedingungen für Vanke selbst, dessen Nettogewinn im vergangenen Jahr um rund 46 Prozent eingebrochen ist. Frisches Kapital - etwa aus dem Onewo-Börsengang - wäre daher höchstwahrscheinlich willkommen - und tatsächlich wurde die Börsenbewerbung der Dienstleistungstochter laut dem Online-Magazin auch am Tag nach Vorlage des Jahresabschluss 2021 im März 2022 eingereicht.
Aus diesem Timing ergibt sich auch direkt der zweite Grund, warum ein Börsengang von Onewo unbedingt noch im September stattfinden muss - oder womöglich nie. Denn die Bewerbung bei der Börse Hongkong ist nun rund sechs Monate her. Dauert es bis zu einem Börsengang länger als diese Zeitspanne, muss laut "Financial Times" der Börsenprospekt aktualisiert werden - und das würde teuer werden. "Sie können den Zeitpunkt der Notierung nicht ändern, sonst müssen sie einen neuen Satz von Buchhaltungsdaten verwenden, was Zeit und Geld kosten würde", sagte Louis Tse, Geschäftsführer von Wealthy Securities in Hongkong, dem Wirtschaftsmagazin. Anstatt noch neues Geld zu investieren, wollten Vanke und Onewo das Geld ausschöpfen, das sie noch vom Markt bekommen könnten. "Wenn es einen Sponsor gibt, der bereit ist, den Deal abzuschließen, und ein paar Underwriter, können sie genauso gut jetzt an die Börse gehen", so Tse weiter.
Onewo will mit IPO-Einnahmen mehr auf Tech setzen
Onewo selbst steht wirtschaftlich gar nicht schlecht da: 2021 verwaltete das Unternehmen laut "Financial Times" rund 785 Millionen Quadratmeter an Wohn- und Gewerbeimmobilien und erzielte einen Jahresgewinn von umgerechnet 243 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Der Umsatz sprang laut "Seeking Alpha" gar um mehr als 30 Prozent nach oben auf umgerechnet 3,4 Milliarden US-Dollar.
Die Einnahmen aus dem Börsengang will Onewo laut dem Börsenprospekt hauptsächlich für die Geschäftserweiterung, die Investition in vor- und nachgelagerte Lieferkettendienstleister und die Weiterentwicklung bestehender Lösungen aus den Bereichen künstliche Intelligenz, Internet der Dinge und Geschäftsprozesse als Dienstleistung investieren. Bei Letzteren handelt es sich um einen der drei Hauptgeschäftsbereiche von Onewo, der jedoch verglichen mit den anderen Geschäftsbereichen - Wohn- und Gemeinschaftsnutzungsdienstleistungen und integrierte Dienste für den gewerblichen und städtischen Raum - noch sehr klein ist und aktuell weniger als 10 Prozent des Geschäfts ausmacht. Das soll sich jedoch wohl in Zukunft ändern.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Daniel Fung / Shutterstock.com, hxdbzxy / Shutterstock.com
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