Gerresheimer-Aktie mit kräftigem Abschlag: Vorsichtige Umsatzprognose belastet

Der Pharmaverpackungsspezialist Gerresheimer hat in seinem Erstquartal die erhöhte Unsicherheit auf dem US-Markt zu spüren bekommen.
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Weil noch keiner weiß, wie der Kurs der neuen US-Regierung in der Gesundheitspolitik lautet, haben sich einige Pharma-Großkunden bei ihren Bestellungen zurückgehalten. Dennoch sind die Düsseldorfer für das Gesamtjahr im Großen und Ganzen zuversichtlich und bekräftigen ihre Prognosen, wenn auch beim Umsatz zunächst am unteren Ende der Bandbreite. Die Mittelfristziele bis Ende 2018 hat der MDAX-Konzern bestätigt, die unter anderem einen kräftigen Margenanstieg vorsehen.
Die Anleger sind nicht zufrieden. Die Aktie fällt im frühen Handel um 4,7 Prozent. Ein Marktteilnehmer verweist vor allem auf den Ausblick.
Umsatz und Ergebnis rückläufig
Weil im Bereich der medizinischen Systeme wie Insulin-Pens, Diabetiker-Stechhilfen oder Asthma-Inhalatoren mit Entwicklungsleistungen und Werkzeugen weniger Umsätze als im Vorjahr gemacht wurden, ermäßigte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017 der Konzernumsatz aus fortzuführendem Geschäft um 5,4 Prozent auf 302,8 Millionen Euro. Organisch, also bereinigt um Währungseffekte sowie Akquisitionen und Desinvestitionen rutschte der Umsatz um 6,2 Prozent ab. Im Vorjahr hatte sich Gerresheimer von einem Randbereich getrennt und die Laborglassparte verkauft. Unter Einbeziehung dieser Sparte lag der Quartalsumsatz im Vorjahr bei 340 Millionen Euro.
Zur Umsatzentwicklung im Zeitraum vom 1. Dezember 2016 bis 28. Februar 2017 erklärte Gerresheimer, dass temporäre Schwankungen im Jahresverlauf üblich seien und im Wesentlichen auf die Abrechnung von größeren Kundenprojekten zurückgeht. Daneben habe es erwartungsgemäß eine geringere Nachfrage bei einigen Pharmakunden gegeben, bei denen Gerresheimer Alleinlieferant ist, erklärte der Konzern. Im Geschäft mit Kosmetikglas in Europa habe der Konzern ein Plus im ersten Quartal erzielt.
Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) sank auf 59,9 von zuvor 63,5 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug das Adjusted EBITDA 59,8 Millionen Euro. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft nach Anteilen Dritter ermäßigte sich auf 18,7 von vorher 22,7 Millionen Euro. Die Adjusted-EBITDA-Marge lag wie im Vorjahresquartal bei 19,8 Prozent, was unter anderem daran lag, dass im Bereich Plastics & Devices der Anteil niedrigmargiger Engineering- und Werkzeugumsätze reduziert wurde. Mit den Ergebnissen hat Gerresheimer die Erwartungen der Analysten erfüllt.
Umsatzerwartung am unteren Ende der Spanne
Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Gerresheimer einen währungsbereinigten Konzernumsatz jetzt zunächst am unteren Ende der Bandbreite von rund 1,405 bis 1,455 Milliarden Euro nach einem Vorjahreswert von 1,38 Milliarden Euro. Für das Adjusted EBITDA rechnet der MDAX-Konzern mit einem Anstieg auf rund 320 Millionen Euro (plus/minus 10 Millionen Euro).
Die Mittelfristziele hat der Konzern bekräftigt: Bis Ende 2018 strebt Gerresheimer eine durchschnittliche organische Wachstumsrate des Umsatzes von 4 bis 5 Prozent an. Für die Adjusted-EBITDA-Marge sieht das Unternehmen einen Zielwert von rund 23 Prozent für das Geschäftsjahr 2018 an. "Um diese Ziele zu erreichen, wird höchstwahrscheinlich ein jährliches Investitionsvolumen in der Größenordnung von rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen benötigt", so Gerresheimer.
Im ersten Quartal schraubte Gerresheimer die Investitionen auf 15,1 von vorher 13,7 Millionen Euro nach oben. Es sei besonders in die Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen investiert worden. Zudem sollen in einem Geschäftsfeld die Produktionskapazitäten in den USA ausgebaut und eine geplante Wannenüberholung im belgischen Glaswerk durchgeführt werden. Das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2017 soll rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen betragen.
Am Finanzmarkt kam dies nicht gut an. Die Aktie stand am Vormittag mit Kursabschlägen von fast sechs Prozent als Schlusslicht im MDAX deutlich unter Druck. DZ-Bank-Analyst Sven Kürten sieht im schwachen Jahresstart und der Prognose keine große negative Überraschung. Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff verwies auf das schwierige Umfeld. Im zweiten Halbjahr werde sich zeigen, ob Gerresheimer seine Jahresziele erreichen werde.
FRANKFURT (Dow Jones) / DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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Bildquellen: Gerresheimer
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