Teil der Abwehrstrategie

GRENKE ist offen für neues Franchisemodell - Aktie im Plus

09.10.20 17:57 Uhr

GRENKE ist offen für neues Franchisemodell - Aktie im Plus | finanzen.net

Die GRENKE AG in Baden-Baden stellt ihr Franchisemodell auf den Prüfstand und würde im Fall einer Aufgabe des bestehenden Gebildes auch Verluste übernehmen.

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"Würde das bisherige Franchisemodell zugunsten einer frühen Integration der Franchisefirmen aufgegeben, würde dies auch bedeuten, dass die AG Anfangsverluste der Start-ups zu tragen hätte", sagte CFO Sebastian Hirsch im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton erstellt derzeit ein Gutachten über die Praxis von GRENKE bei der Übernahme von Franchisefirmen.

"Bei der Abwägung unserer Entscheidung werden sowohl rein quantitative als auch qualitative Aspekte miteinfließen", sagte Hirsch und nannte ausdrücklich das Kriterium der Transparenz. Sollte dieser Aspekt wesentlich für das Zurückgewinnen des Vertrauens am Kapitalmarkt sein, würde der Vorstand dies entsprechend berücksichtigen.

Die Mandatierung von Warth & Klein Grant Thornton ist wesentlicher Teil der Abwehrstrategie von GRENKE gegen die Shortseller-Attacke des Briten Fraser Perring und seiner Analysefirma Viceroy Research, die dem MDAX-Unternehmen Betrug, Bilanzfälschung und Geldwäsche vorwerfen. Ein zentraler Punkt der Kritik dreht sich um das Franchisemodell von GRENKE. Die konzernunabhängige CTP Handels- und Beteiligungs GmbH beteiligt sich demnach zunächst an Franchisefirmen im Ausland, um sie üblicherweise nach rund fünf Jahren an den Konzern zu verkaufen.

Der CFO widerspricht in diesem Zusammenhang der oft geäußerten Darstellung, dass GRENKE ein zu komplexes Geschäftsmodell habe. "Wir haben ein sehr einfaches und transparentes Leasing-Geschäftsmodell", sagte der CFO. Als "einen sehr wichtigen Schritt" wertet Hirsch ein erstes Ergebnis der ebenfalls von GRENKE beauftragten KPMG, die am 5. Oktober per 30. Juni und 15. September Bankguthaben in der Größenordnung von jeweils 1 Milliarde Euro nachgewiesen hatte. Perring hatte GRENKE unter dem Begriff "fake cash" vorgeworfen, Liquidität in dieser Größenordnung würde nicht existieren.

Für die GRENKE-Aktie ging es am Freitag aufwärts. Via XETRA ging es 1,03 Prozent auf 39,42 Euro nach oben.

DJG/cbr/cln

FRANKFURT (Dow Jones)

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