Tarifstreit öffentlicher Dienst: Schlichter sind am Zug
BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit über Einkommen und Arbeitszeiten für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommen suchen seit Montag die Schlichter nach einer Lösung. Die Schlichtungskommission unter Vorsitz des früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und des ehemaligen Bremer Staatsrats Hans-Henning Lühr habe ihre Arbeit aufgenommen, hieß es aus Kreisen der Tarifparteien.
Die Kommission soll binnen einer Woche einen Kompromiss finden. Sie tagt vertraulich an einem unbekannten Ort. Liegt eine Einigungsempfehlung vor, verhandeln wieder die Tarifparteien. Voraussichtlich passiert dies am 5. April. Während der Schlichtung gibt es in diesem Tarifkonflikt keine Warnstreiks.
Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten sich in drei zähen Verhandlungsrunden zwar angenähert, aber nicht auf einen Tarifabschluss geeinigt. Vergangene Woche verkündete Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das Scheitern der Gespräche und kündigte die Schlichtung an.
Ursprünglich forderten die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie mindestens drei zusätzliche freie Tage im Jahr.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände VKA und das Bundesinnenministerium erklärten dies für nicht finanzierbar. Nach dem letzten Verhandlungsstand erwartete VKA-Präsidentin Karin Welge Kosten von 15 Milliarden Euro verteilt auf zwei Jahre./vsr/DP/nas