Schwache Techwerte: Dow geht tiefer ins Wochenende
Vor dem Wochenende orientierten sich die US-Börsen in südliche Richtung.
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Der Dow Jones verzeichnete zur Eröffnung des Freitaghandels einen kleinen Verlust. Anschließend fiel er weiter zurück und schloss so 0,59 Prozent im Minus bei 26.501,60 Punkten.
Nach einem Tag Verschnaufpause ging es an der Wall Street am Freitag schon wieder bergab. Belastungsfaktoren kamen vom Technologiesektor - auch für den Gesamtmarkt. Der erneute Verzicht auf einen Ausblick des Technologieriesen Apple drückte die Stimmung. Denn die Geschäftsentwicklung bei Apple wurde von Marktteilnehmern als eine Art Konjunkturindikator interpretiert. Zwar lieferte Apple trotz zum Teil rückläufiger Kennziffern Gewinn- und Umsatzzahlen über Markterwartung ab, doch der fehlende Ausblick verunsicherte Anleger auch mit Blick auf den Gesamtmarkt.
Die Konjunkturdaten des Tages spielten keine Rolle. Sowohl die Uni-Michigan-Verbraucherstimmung als auch der Chicago-Einkaufsmanager-Index kamen besser herein, als Experten erwartet hatten. Neben Apple lagen auch die Sektorschwergewichte Amazon und Facebook nach durchaus gefälligen Geschäftsausweisen im Minus. Der Amazon-Umsatz erreichte einen Rekordwert, der Gewinn schlug die Vorhersagen. Auch Facebook übertraf in der dritten Periode die Marktvorhersagen. Twitter brachen zeitweise gar um gut 20 Prozent ein. Hier verschreckte das Nutzerwachstum - die guten Geschäftszahlen werden ignoriert. Insgesamt kritisierten Händler die zurückhaltenden Aussagen zum zukünftigen Geschäftsverlauf. Denn die Technologiekonzerne gelten gemeinhin als Krisengewinner.
"Die großen Techologiekonzerne waren die Treiber der Börsengewinne seit Sommer. Man war der Meinung, dass ihre Geschäfte durch die Pandemie unempfindlich waren - oder sogar durch sie begünstigt werden. Die Gewinne übertrafen die Erwartungen, aber da sie die Last des Marktes tragen, wurden sie bis zur Perfektion bewertet", sagte Analyst Jasper Lawler von London Capital Group. Deutlich besser erging es Alphabet. Die Google-Mutter hat im dritten Quartal wieder zu einem Wachstum bei den Werbeeinnahmen zurückgefunden. Der Gesamtumsatz stieg um 14 Prozent, Gewinn und Erlöse übertrafen die Marktprognosen.
Händler sprachen insgesamt von einer schlechten Marktstimmung wegen der altbekannten Gründe wie die steigenden Corona-Infektionen und die Unsicherheit um die US-Präsidentschaftswahl. Das händeringend herbeigesehnte Konjunkturparket wird es wohl erst nach der Wahl in den USA geben. Immer mehr Staaten streichen indes angesichts der neuerlichen Coronakrise ihre Wachstumsprojektionen zusammen, die Konjunktur könnte also Hilfe brauchen.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires
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