Jim Cramer: Corona könnte den längsten Bullenmarkt der Geschichte endgültig beenden
Die Volatilität an den internationalen Aktienmärkten kennt aktuell keine Grenzen. Hintergrund ist die Sorge um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus, mit dem sich seit erstmaligem Aufkommen Ende 2019 immer mehr Menschen weltweit infizieren. Laut Börsenexperte Jim Cramer könnte damit auch der langjährige Bullenmarkt schon bald zu Ende gehen.
Werte in diesem Artikel
• "Schwarzer Montag" vernichtet Milliarden an Marktkapitalisierung
• Börsenbeben fällt zusammen mit 11. Jubiläum des Bullenmarktes
• Cramer sieht Rezession voraus
Der "Schwarze Montag" 2.0
Die Zeichen an den Börsen weltweit stehen aktuell auf tiefrot. Die Ängste rund um das sich ausbreitende Coronavirus haben mittlerweile auch an den internationalen Kapitalmärkten zu panikartigen Verkäufen geführt. Hinzu kam zu Wochenbeginn die Meldung, OPEC-Mitglied Saudi-Arabien und OPEC+-Staat Russland hätten sich nicht auf Ölförderkürzungen einigen können, was die Ölpreise daraufhin um über 30 Prozent einbrechen ließ. Kein Wunder, dass von Experten mit Blick auf die massiven Ausverkäufe zu Beginn dieser Woche bereits von einem zweiten "Schwarzen Montag" die Rede war. Innerhalb nur eines einzigen Tages wurden weltweit Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtet, der deutsche Leitindex DAX verlor bis zum Handelsschluss knapp acht Prozent auf 10.625,02 Zähler und markierte damit den drittschlechtesten Börsentag in der Geschichte des deutschen Börsenbarometers.
Auch international sah es nicht besser aus. Der marktbreite US-Index S&P 500 verließ den Montagshandel 7,6 Prozent leichter bei 27.46,56 Zählern und auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial büßte letztlich saftige 7,79 Prozent auf 23.851,02 Einheiten ein.
Börsenausverkauf und 11. Jubiläum des Bullenmarktes fallen zusammen
Kurioserweise fiel der Schwarze Montag mit dem 11. Jubiläum des längsten Bullenmarktes der Geschichte zusammen, in dem sich die Aktienmärkte derzeit (noch) befinden. Doch mit dem jahrelangen Aufschwung könnte es nun erst einmal vorbei sein. Wie CNBCs "Mad Money"-Moderator Jim Cramer am Montag in der Sendung "Squawk on the Street" verlautete, sei es "realistisch", dass der Bullenmarkt noch an demselben Tag zu Ende ginge und den Bärenmarkt somit einläute.
Bärenmarkt endgültig angebrochen?
Von einem Bärenmarkt wird im Allgemeinen gesprochen, wenn sich ein Aktienwert oder ein Index 20 Prozent nach unten von seinem letzten 52-Wochen-Hoch entfernt. Der S&P 500 markierte sein jüngstes 52-Wochen-Hoch vor weniger als einem Monat bei 3.393,52 Punkten. Zum Handelsschluss am Montag hatte der marktbreite US-Index zu diesem Höchststand ein Minus von 19,06 Prozent verzeichnet und ist somit nur knapp an dem offiziellen Einstieg in den Bärenmarkt vorbeigeschrammt. Doch angesichts der fehlenden Aussichten auf eine baldige Eindämmung des Coronavirus scheint ein sich fortsetzender Abwärtstrend an den Börsen weltweit unausweichlich. Der Bärenmarkt ist somit nur noch einen Katzensprung entfernt.
Wie CNBC informiert habe es seit dem Zweiten Weltkrieg bisher 12 Bärenmärkte gegeben, die im Durchschnitt 14,5 Monate angedauert hätten. Allerdings gab Cramer in einem Tweet zu Bedenken, dass der "Zusammenbruch von Anleihen-Renditen und Öl" eine bevorstehende Rezession ankündige. Darüber hinaus würde dieser Kollaps sogar "das Chaos von 2007-2009" übersteigen, daher würde man nun "Neuland betreten", wie Cramer in einem weiteren Tweet verlautete.
The collapse in oil and the collapse in yields are both unprecedented and exceed the chaos of 2007-2009 today. The algorithms operated all night as if trillions of dollars were trading......Uncharted waters
- Jim Cramer (@jimcramer) March 9, 2020
Bleibt abzuwarten, ob Börsen-Guru Cramer mit seiner Einschätzung Recht behält und die Kurse weiter fallen werden.
Redaktion finanzen.net
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