Lohnt in Zeiten von Handelskriegen die Umschichtung in europäische Akien?
Der Handelsstreit zwischen den USA und China bewegt die Börsen weltweit. Und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Sollten Anleger daher verstärkt auf heimische Aktien setzen?
Werte in diesem Artikel
Ein Fachbeitrag von Michael Schnoor. Der Finanzmathematiker ist Spezialist für die Strukturierung risikooptimierter Aktienindizes bei der VILICO Investment Service GmbH.
Viele Anleger reagieren auf den Handelsstreit mit der Umschichtung in europäische Aktienwerte. Tatsache ist: Derzeit sind Qualitätsaktien in Europa und insbesondere defensive Titel durchaus attraktiv bewertet. Der europäische Leitindex EURO STOXX 50® weist aktuell eine Dividendenrendite von satten 3,9 % auf. Zum Vergleicht kommt der DAX lediglich auf 3,5 %. Angesicht von realen Negativzinsen (Cash minus Inflationsrate) macht es da doch eigentlich Sinn, direkt in einen ETF zu investieren, der die Wertentwicklung des EURO STOXX 50® nachbildet.
Gerade aktive Anleger versuchen nicht selten, aus den Top-Titeln des Euro Stoxx 50® die vermeintlichen Kursraketen herauszupicken. Ein schwieriges Unterfangen, denn häufig kommt es anders als gedacht. So hat beispielsweise die Aktie des in Paris ansässigen und weltweit operierenden augenoptischen Unternehmens EssilorLuxottica in den letzten fünf Jahren eine Wertentwicklung von plus +76,5 % (Stand: 30.08.2019) erreicht. Siemens dagegen, das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft, bescherte Anlegern im selben Zeitraum ein Minus von 5,1 %. Könnte sich das in den nächsten 5 Jahren umkehren? Natürlich! Aber niemand weiß das, da die Zukunft ungewiss ist!
Die Chance ist gering, die "richtigen" Europa-Aktien zu identifizieren
Also doch lieber gleich in den Euro Stoxx 50® mit einem Index-ETF investieren? So wie es institutionelle Investoren mit einem Anlagevolumen von über 50 Milliarden Euro tun? Immerhin brachte ein Investment in den Euro Stoxx 50® Total Return-Index, also dem Euro Stoxx inklusive Dividenden, in den letzten 5 Jahren eine Performance von rund 23,5 % (4,3 % p.a.), was im Nullzinsumfeld nicht schlecht ist.
Die Antwort ist einfach: Mit einem ETF, der den Index passiv nachbildet, verpassen Investoren wichtige Chancen. Smarter ist es, eine Anlageform zu wählen, die aus den 50 Werten des Euro Stoxx 50® ein möglichst defensives Portfolio erstellt. Denn defensive Titel haben einen wesentlichen Vorteil: Sie haben ein geringeres Kursrückschlagsrisiko. Und das ist auch gut für die Anlegerpsyche!
Das Ziel lautet: Mehr Performance durch Risikoreduzierung!
Dass defensive Aktienstrategien sogar besser abschneiden, stellt seit Jahren der sysShares Large Cap Europe MinVar TR Index eindrucksvoll unter Beweis. Der Index ist über ein Investment-Zertifikat investierbar (WKN: HY816C). Er erstellt aus den 50 Werten des Euro Stoxx 50® mittels eines systematischen, regelbasierten Optimierungsalgorithmus ein möglichst defensives Portfolio. In den letzten fünf Jahren erzielte der sysShares-Index eine Wertentwicklung von plus +46,6 % (8,0 % p.a.) und erreichte ein Allzeithoch. Die Performance lag um rund 23 %-Punkte bessere als die des Euro Stoxx 50 TR. Ein weiterer Vorteil kommt hinzu: Der sysShares Large Cap Europe MinVar TR Index hat ein reduziertes Risiko, ausgedrückt in einer um rund 20 %-Punkte geringeren Volatilität.
An der Wertentwicklung des sysShares-Index können Anleger über ein Index-Tracker-Zertifikat der HypoVereinsbank WKN (HY816C) partizipieren.
Fazit: Handelskonflikt zwischen USA und China hin oder her; bei einer Investition in Aktien sollte der langfristige Effekt der Anlage im Vordergrund stehen. Hektisches Ein- und Aussteigen sollte einer disziplinierten Investmentstrategie weichen. Es zeigt sich auch, dass es besser ist, nicht nur blind den Indizes bzw. den ETFs, die diese abbilden, zu vertrauen, sondern smarte, risikooptimierte Anlagelösungen für den langfristigen Vermögensaufbau zu favorisieren.
Der Autor dieser Kolumne, Michael Schnoor, ist Chief Investment Officer der VILICO Investment Service GmbH, die unter anderem den sysShares Large-Cap Europe MinVar TR Index aufgelegt hat. Dieser Index bildet die Wertentwicklung eines aus den 50 Titeln des EURO STOXX 50® zusammengesetzten Minimum Varianz-Portfolios ab und ist über ein Open-End-Indexzertifikat der UniCredit (ISIN: DE000HY816C9) investierbar.
Über den Autor
Michael Schnoor ist einer der deutschen Pioniere im Bereich von Aktienstrategien, die sich mit dem in der Finanzmathematik als "Minimum Varianz" bezeichneten Ansatz der risikominimalen Konstruktion von Aktienportfolios auseinandersetzen.
In den 90er Jahren entwickelte Michael Schnoor seinen speziellen Algorithmus, der auf den quantitativen Grundprinzipien der varianzminimalen Portfoliooptimierung aufsetzt. Im Rahmen seiner ausgezeichneten Diplom-Arbeit führte er 1997/98 einen Backtest seines Modells anhand der 50 Titel des europäischen Leitindex Euro Stoxx 50® über einen Zeitraum von sechs Jahren durch. Seit April 1998 wird die Strategie in (Spezial-) Fondsmandaten umgesetzt.
Michael Schnoor ist Geschäftsführender Gesellschafter der VMP Advisory GmbH
Weitere Informationen
Gemeinsam mit VILICO Investment hat Michael Schnoor drei risikooptimierte Aktienindizes mit der Minimum-Varianz-Strategie auf die Titel des Euro Stoxx 50 TR, Nikkei TR ® und des MDAX® TR initiiert.
Die historische Leistungskraft der Strategie lässt sich anhand des sysShares Large Cap Europe MinVar TR Index (WKN SLA0G8) und des sysShares Mid Cap Germany MinVar TR Index (WKN SLA9MR) nachverfolgen, in denen sysShares die Strategien abbildet.
Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
finanzen.net erhält von der Emittentin der Zertifikate auf die sysShares®-Indizes für die Bereitstellung von Informationsmaterial eine Zuwendung in Höhe von jeweils einem Drittel des Verwaltungsentgelts für das jeweilige Produkt in % p.a.
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