Jeff Bezos fordert Konkurrenz heraus - Walmart kontert mit Thema Steuerzahlungen
Amazon-Chef Jeff Bezos forderte die Konkurrenten des Unternehmens auf, ihrem Vorbild zu folgen und für ihre Mitarbeiter einen Mindestlohn von 15 US-Dollar einzuführen. Daraufhin erhielt er vom Walmart-CEO prompt eine Antwort.
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Jeff Bezos schrieb in seinem jährlichen Brief an die Anteilseigner: "Heute fordere ich unsere größten Konkurrenten im Einzelhandel (ihr wisst wer gemeint ist!) heraus mit unseren Mitarbeitervorteilen und unserem Mindestlohn von 15 Dollar mitzuziehen. Macht es! Besser noch, erhöht auf 16 Dollar und fordert uns heraus. Das ist die Art von Wettbewerb, von dem jeder profitiert."
Dan Barlett, der bei Walmart für Unternehmensangelegenheiten zuständig ist, konterte auf Jeff Bezos Aussage, indem er am Donnerstag auf Twitter einen Beitrag teilte, in dem es darum geht, dass Amazon im letzten Jahr keine Einkommenssteuer auf seinen Gewinn vor Steuern zahlte. Er kommentierte den Artikel mit: "Hey Handelskonkurrenten da draußen (ihr wisst wer gemeint ist) wie wäre es, wenn ihr eure Steuern zahlt?" David Wenig, eBay-Chef, äußerte sich ebenfalls auf Twitter und erklärte, dass er seinen Brief an die Anteilseigner lieber Kunden, Zielen und Planung widme.
Anreize für die Mitarbeiter bei Amazon und Walmart
Bevor Amazon seinen Mindestlohn auf 15 Dollar anhob, wurde das Unternehmen oft selbst wegen seiner schlechten Bezahlung kritisiert. Walmarts Mindestlohn liegt seit Januar 2018 bei 11 Dollar. Der durchschnittliche Bruttolohn eines Mitarbeiters pro Stunde liege aber bei 17,55 Dollar. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, biete das Unternehmen seinen Mitarbeitern aber auch andere Leistungen, so bezuschusse Walmart beispielsweise die Weiterbildungskosten seiner Mitarbeiter für einen Hochschulabschluss. Eine Zusatzleistung von Amazon sei deren "Career Skills" Programm, bei dem Stundenlohnempfänger lernen sollen, ihren Lebenslauf aufzubauen, mit Computern zu arbeiten und effektiver zu kommunizieren.
Amazons Steuerausgaben
Amazon wird allerdings immer wieder kritisiert. Wie es in dem Artikel, den Dan Barlett postete, heißt, habe Amazon 2018 keine Einkommenssteuer auf sein Ergebnis von 11 Milliarden Dollar vor Steuern gezahlt. Ein Amazon-Sprecher erläuterte nach dem Konter des Walmart-Chefs McMillon in einem Statement gegenüber CNBC, dass der Tech-Riese alle Steuern, zu denen er verpflichtet sei, in den USA, als auch in allen anderen Ländern, zahle. Das Unternehmen habe unter anderem 2,6 Milliarden Dollar Unternehmenssteuer gezahlt und 3,4 Milliarden Steuerausgaben innerhalb der letzten drei Jahre verbucht. Die Unternehmenssteuer beziehe sich allerdings auf die Gewinne, nicht auf die Einnahmen, und diese seien eher mäßig, führte der Sprecher fort. Das Unternehmen habe seit 2011 in den USA mehr als 160 Milliarden Dollar investiert. Man arbeite an einem logistischen Netzwerk und an der Cloud-Computing-Infrastruktur und investiere in Forschung und Entwicklung. Es würden zudem jedes Jahr zehntausende neue Jobs im Unternehmen geschaffen.
Amazon tätigte also oft sehr große Investitionen für die Zukunft, um zu wachsen und neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Dadurch fiel der Gewinn des Unternehmens oft gering aus. Teilweise musste Amazon sogar Verluste verzeichnen. Das ist wohl einer der Gründe für die geringen Steuerabgaben des Technologie-Giganten. Amazon erhielt zudem 129 Millionen Dollar Steuernachlass von der Regierung und einen Steuerfreibetrag für große Investitionen, wie CNBC bereits zuvor berichtete. Ein anderer Vorteil für den Tech-Konzern, aber auch andere US-Unternehmen, seien die Steuersenkungen von US-Präsident Donald Trump. Er reduzierte 2017 die Abgaben für Unternehmen von 35 Prozent auf 21 Prozent. Über die letzten zehn Jahre gerechnet zahlte das Unternehmen drei Prozent Bundessteuern.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Frank Gaertner / Shutterstock.com, Jonathan Weiss / Shutterstock.com
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