Streamingdienste springen an

"Stay-at-home"-Aktien: Wer profitiert mehr von der Corona-Krise - Netflix oder Roku?

25.03.20 18:18 Uhr

"Stay-at-home"-Aktien: Wer profitiert mehr von der Corona-Krise - Netflix oder Roku? | finanzen.net

Während die Coronavirus-Pandemie für massives Chaos und enorme Unsicherheit sorgt, gibt es aber auch einige Profiteure. Dazu zählen insbesondere Streamingdienste wie Netflix, Roku & Co. Aber wer ist letztendlich der Corona-Gewinner?

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• "Stay-at-home"-Aktien profitieren von Corona-Krise
• Streamingdienste mit erhöhter Nachfrage
• Roku größerer Gewinner als Netflix?

Am breiten Markt sorgt die Corona-Krise für herbe Verluste, doch inmitten dieses Abschwungs gibt es auch einige Unternehmen, die von der Pandemie profitieren können: die sogenannten "Stay-at-home"-Aktien. Dazu zählen insbesondere auch Streamingdienste, denn die Menschen werden aufgerufen, ihre Zeit zu Hause zu verbringen. Diese Zeit wird nun häufig dafür genutzt, um Serien oder Filme bei Netflix, Roku & Co. zu schauen.

Netflix als "Hauptnutznießer" der Coronavirus-Krise

"Wir betrachten [Netflix] als einen der großen Gewinner der Tendenz, zu Hause zu bleiben. Das aktuelle Umfeld ermöglicht es ihm, seinen globalen Vorsprung auszubauen", zitiert Investing.com das Finanzdienstleistungsunternehmen Baird. Baird-Analyst William Power bezeichnet den Streaming-Giganten dabei als einen der "Hauptnutznießer" der Krise und stufte die Aktie in diesem Zuge von "neutral" auf "outperform" hoch, das Kursziel hob er unterdessen auf 415 US-Dollar an, von zuvor 350 US-Dollar, wie Barron’s berichtet. "Angesichts der Auswirkungen von COVID-19 überrascht es zwar nicht, aber unsere Umfrageergebnisse und andere Überprüfungen lassen auf starke aktuelle Abonnententrends schließen. Während wir uns zuvor mit der Preisgestaltung aufgrund von Neueinsteigern wie Disney, Apple usw. beschäftigt haben, glauben wir, dass sich die Geschichte aufgrund einer größeren Einnahmequelle durch die Abonnenten nach oben verschieben könnte", gibt MarketWatch Powers Worte aus einer Notiz wieder.

Roku vs. Netflix

Laura Martin von Needham hat nun erklärt, wer ihrer Meinung nach aber der wahre Corona-Gewinner ist. Während sie ihr Underperform-Rating für Netflix wiederholte, bestätigte sie zugleich die Kaufempfehlung für Roku, das unter anderem das Streamen von audiovisuellen Inhalten über den TV ermöglicht. Das Kursziel beließ sie dabei bei 200 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von fast 124 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau entspricht. Martin bevorzugt Roku aufgrund der Bewertung des Unternehmens, der Finanzkraft, der Preismacht, aber auch der Inhalte. Während der Umsatz-Multiple, also das Verhältnis von Unternehmenswert zu Umsatz, von Netflix bei 7,8 liegt, überzeugt Roku mit einem Wert von 6,2 mehr. Darüber hinaus hat Martin die Bilanzen der beiden Unternehmen gegenübergestellt, wie Benzinga berichtet. Bei Schulden von 100 Millionen US-Dollar habe Roku Barreserven in Höhe von 500 Millionen US-Dollar, während das jährliche EBITDA in den vergangenen zwei Jahren bei mindestens 32 Millionen US-Dollar gelegen habe. Netflix hingegen sitze auf einem Schuldenberg von 15 Milliarden US-Dollar, während der Streaming-Riese 5 Milliarden US-Dollar in bar halte. In 2020 rechnet die Needham-Expertin außerdem mit einem negativen freien Cashflow von zwei bis vier Milliarden US-Dollar.

Hinzu komme, dass Roku deutlich mehr von der aktuellen Situation profitiere als Netflix, da es ein werbebasiertes Modell ist. Netflix hingegen ist abonnentenbasiert, weshalb es keinen wirklichen Vorteil dadurch hat, dass die Nutzer nun mehr Zeit mit dem Streamen seiner Inhalte verbringen. "Obwohl die Zahl der übertragenen Stunden während COVID-19 zunimmt, bevorzugen wir Roku, das ein volumenbasiertes Einnahmemodell (d. h. Werbe-CPMs) hat, das auf der Sehdauer basiert, statt Netflix, das unabhängig von den Sehstunden den gleichen Preis verlangt", erklärt Martin in einer Notiz, die Benzinga vorliegt.



Nichtsdestotrotz: Sowohl die Netflix-Aktie als auch das Roku-Papier konnten jüngst kräftig zulegen, denn profitieren dürften letztendlich beide dieser "Stay-at-home"-Unternehmen.

Redaktion finanzen.net

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