Streaming-Markt

Disney macht Ernst: Neuer Marvel-Blockbuster nicht auf Netflix

08.02.19 17:18 Uhr

Disney macht Ernst: Neuer Marvel-Blockbuster nicht auf Netflix | finanzen.net

Medienberichten zufolge setzt das US-amerikanische Medienunternehmen Disney im Rahmen des hauseigenen Streaming-Dienstes ein klares Zeichen. Laut Experten könnte Disney dem Platzhirsch Netflix einen starken Dämpfer verpassen.

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Streaming-Markt heiß begehrt

Video-On-Demand- oder Musik-Streaming-Dienste haben in den letzten Jahren das TV-Verhalten verändert. Neben Netflix, Spotify oder Apple Music gibt es weitere zahlreiche Anbieter solcher Abonnements. Der Filme- und Serien-Streaming-Markt wird aktuell noch von Netflix dominiert. Ende 2018 zählte das Unternehmen rund 139 Millionen Nutzer weltweit - Tendenz steigend. Das Unternehmen verbuchte dabei Umsatzerlöse in Höhe von 15,7 Milliarden US-Dollar. Dem Streaming-Markt wird weiterhin viel Potenzial zugesprochen. Kein Wunder, dass weitere Global Player einen Markteintritt in Erwägung ziehen oder schon vorbereiten. Während Amazon seine schon bestehenden Dienste wie Prime Video, Amazon Channels und Amazon Music optimieren will, sei Apple inmitten der Planungen für einen familienfreundlichen Streaming-Dienst. Auch klassische regionale Medienunternehmen wie ProSiebenSat.1 wollen in diesem Jahr Marktanteile für sich beanspruchen - zusammen mit Discovery, dem ZDF und Axel Springer soll ein Streaming-Dienst entstehen. Die Netflix-Konkurrenz wächst. Nun vermeldet Disney ein brisantes Detail zum eigenen Video-On-Demand-Service Disney+.

"Captain Marvel" nicht auf Netflix

Robert A. Iger, seit 2005 Chairman und Chief Executive der Walt Disney Company, hat erst kürzlich vermeldet, dass der neue Marvel-Blockbuster nachdem er in den Kinos gelaufen ist, nicht auf Netflix zu sehen sein wird. Der im März erscheinende "Captain Marvel", mit Brie Larson und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen, wird demnach der erste Disney-Film sein, welcher nicht auf Netflix erscheinen soll - diesem sollen weitere in diesem Jahr folgen. Das 1923 gegründete Medienunternehmen gehe dabei für 2019 von Einbußen in den operativen Einnahmen in Höhe von 150 Millionen US-Dollar aus. "Es ist fast äquivalent zu dem für den Bau von neuen Themenparks eingesetzten Kapital. Das ist eine Investition für die Zukunft unseres Unternehmens", so Iger gegenüber "Fortune". Er gehe davon aus, dass Disney+ weltweit einen beträchtlichen Zuspruch finden werde - auch in Regionen die schon von anderen Streaming-Diensten dominiert werden. Im April soll der familienfreundliche Dienst endlich den Investoren vorgestellt werden. Das noch in diesem Jahr startende Streaming-Angebot soll Inhalte von unter anderem Marvel, Pixar und weiteren Disney-Marken enthalten.

Eigene Inhalte nur noch auf Disney+?

Es sei noch nicht geklärt, ob zukünftig alle Disney-Inhalte nur noch auf der eigenen Streaming-Plattform verfügbar sein sollen. "In Bezug auf die Entscheidung, wohin Inhalte gehen sollen, müssen wir, da wir langfristig auf ein Direktkundengeschäft setzen, dieses auch mit geistigem Inhalt füllen", erklärt Robert A. Iger gegenüber "Fortune". Über die Risiken einer solchen Eindämmung der eigenen Formate sei sich das Unternehmen dem Disney-CEO zufolge im Klaren. Von der externen Warte aus ist ein solcher Schritt, rein aus wirtschaftlicher Sicht, mehr als fraglich. Einige der Disney-Inhalte verdanken ihren Durchbruch der Reichweite des Streaming-Platzhirsches Netflix. Eines ist jedoch klar: Sollte Disney seine eigenen Inhalte nur noch exklusiv verbreiten, so würde dies einen herben Schlag für Netflix bedeuten. Mit Marvel, Pixar oder 20th Century Fox und vielen weiteren Marken weist das US-amerikanische Medienunternehmen ein sehr breites Portfolio auf. Ebenfalls müssten sich Star Wars-Fans von ihren geliebten intergalaktischen Abenteuern verabschieden - Lucasfilm gehört seit 2012 ebenfalls der Walt Disney Company.

Redaktion finanzen.net

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