Streaming-Konkurrenz

Netflix zieht allen davon und könnte sogar Disney in absehbarer Zeit überholen

07.03.18 20:21 Uhr

Netflix zieht allen davon und könnte sogar Disney in absehbarer Zeit überholen | finanzen.net

Die Netflix-Aktie zählt zu den Papieren mit der besten Entwicklung in den letzten Monaten des vergangenen Jahres. Und auch im neuen Jahr setzt der Streaming-Dienst seinen Erfolgskurs fort. Damit könnte Netflix sogar den Konkurrenten Walt Disney schon bald abhängen.

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Astronomische Kursanstiege

An der Wall Street erreicht Netflix momentan einen Höchststand nach dem anderen. Seit Anfang des Jahres konnte das US-amerikanische Unternehmen bereits mehr als 64 Prozent an Wert hinzugewinnen.

Während sich Walt Disney mit einer Marktkapitalisierung von etwa 157 Milliarden US-Dollar derzeit noch als weltweit wertvollster Medienkonzern bezeichnen darf, hat Netflix schon längst die Aufholjagd gestartet. Der Streaming-Dienst erfreut sich inzwischen einer Marktkapitalisierung von rund 136 Milliarden US-Dollar und ist damit nicht mehr weit entfernt - Netflix hat sich zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Disney entwickelt.

Kürzlich erhielt der VoD-Service Netflix sogar einen Oscar für seinen Dokumentarfilm "Icarus", in dem es um Dopingmachenschaften in Russland geht. Netflix legt viel Wert auf den Ausbau seiner Eigenproduktionen - in diesem Jahr sind dafür acht Milliarden US-Dollar vorgesehen.

Walt Disney plant eigenen Streaming-Dienst

Im August letzten Jahres kündigte Disney schließlich an, seine Inhalte von Netflix abzuziehen und im nächsten Jahr einen eigenen Streaming-Dienst zu starten. Kevin Mayer, Senior Executive Vice President bei Disney, versicherte kürzlich in einer Investorenkonferenz, der Medienkonzern habe nie beabsichtigt, Netflix zu schaden. "Ich persönlich mag Netflix sehr gerne. Sie haben ein großartiges Produkt, auf dem Markt stellen sie sich überdurchschnittlich gut an. Mit dem was wir tun, wollen wir Netflix weder schaden noch töten", so Mayer.

Walt Disney-Chef Bob Iger zeigte sich in einer Telefonkonferenz zur Präsentation der Geschäftszahlen hingegen zuversichtlich, es mit Netflix aufnehmen zu können. Dazu erklärte er anschließend jedoch, das Unternehmen wolle nur Serien und Filme anbieten, die auf den beliebten Marken von Disney basieren. Es sei nicht deren Absicht, die Auswahl anzubieten, die Netflix derzeit anbietet.

Was wirklich hinter diesen Worten steckt, bleibt aber zunächst abzuwarten.

Netflix macht sich bereit

Netflix macht sich trotz allem auf einiges gefasst. So kündigte der Streaming-Dienst kürzlich an, künftig mit dem britischen VoD-Service Sky zusammenzuarbeiten. "Sky Q" soll das neue Streaming-Paket heißen, das zunächst für Großbritannien und Irland geplant ist, anschließend aber auch in Deutschland, Österreich und Italien verfügbar sein soll. Diese Ankündigung war für den jüngsten Anstieg an der Börse verantwortlich.

Zudem hat Netflix einen exklusiven Vertrag mit Regisseur, Autor und Produzent Ryan Murphy und dessen Produktionsfirma abgeschlossen. Zu Murphys Arbeiten gehören neben vielen weiteren auch "Glee" und "American Horror Story". Der Erfolgsproduzent wird ab Sommer dieses Jahres neue Filme und Serien für Netflix produzieren. Doch diese Strategie ist nicht neu - Netflix sichert sich bereits seit längerem die Talente hinter erfolgreichen Serien und Filmen. Bereits Ende letzten Jahres schloss der Streaming-Dienst einen hochkarätigen Deal mit Shonda Rhimes und ihrer Produktionsfirma "Shondaland". Rhimes steht hinter Erfolgsserien wie "Grey's Anatomy" oder auch "How to Get Away with Murder".

Darüber hinaus wurde nun bekannt, dass Netflix seinen Dienst familienfreundlicher gestalten will. Bereits seit 2011 bietet das US-amerikanische Unternehmen eine gute Auswahl an Kindersicherungen, diese wird jetzt jedoch noch weiter ausgebaut. Dazu gibt es beispielsweise eine zusätzliche Option zum Festlegen eines PIN-Codes für einzelne Serien und Filme.

Letztlich bleibt jedoch abzuwarten, wie der Machtkampf zwischen Netflix und Disney weitergeht oder ob Disney sich an sein Wort hält und keine ernsthafte Konkurrenz im VoD-Markt darstellen wird.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Netflix, chrisdorney / Shutterstock.com

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