ifo-Geschäftsklima im August weniger stark gefallen als erwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August weniger als erwartet eingetrübt. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 88,5 (Juli revidiert: 88,7) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte.
Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 87,2 Punkte prognostiziert. Vorläufig war für Juli ein Stand von 88,6 gemeldet worden.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen verringerte sich auf 97,5 (Juli: 97,7) Punkte. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 96,0 Punkte gelautet. Der Index für die Geschäftserwartungen ging auf 80,3 (revidiert 80,4) Zähler zurück. Die befragten Volkswirte hatten einen Rückgang auf 78,9 Punkte erwartet. Der vorläufige Juli-Wert hatte bei 80,3 gelegen.
Trotz dieser relativ robusten Entwicklung fiel der Kommentar der Konjunkturforscher eher zurückhaltend aus: "Die Unsicherheit unter den Unternehmen bleibt hoch. Die Wirtschaftsleistung dürfte im dritten Quartal schrumpfen", schrieben sie.
Im verarbeitenden Gewerbe blieb das Geschäftsklima unverändert. Während die Unternehmen die aktuelle Lage etwas weniger gut beurteilten, fielen die Erwartungen etwas weniger pessimistisch aus. Der Auftragsbestand war erneut leicht rückläufig. Insbesondere die chemische Industrie berichtete von großen Problemen.
Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima leicht - nach dem starken Einbruch im Vormonat. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage etwas besser. Ihre Erwartungen blieben unverändert pessimistisch. Während sich im Tourismus die Stimmung etwas erholte, erwartete das Gastgewerbe eine merkliche Verschlechterung der Geschäfte.
Im Handel setzte der Indikator seine Talfahrt fort. Immer weniger Firmen berichteten dort von gut laufenden Geschäften. Die Erwartungen sind äußerst pessimistisch, und viele Händler stehen laut ifo vor einem Dilemma: "Einerseits belasten die hohen Inflationsraten ihr Geschäft. Andererseits kommen sie um Preiserhöhungen wegen gestiegener Kosten kaum herum."
Im Bauhauptgewerbe besserte sich das Geschäftsklima etwas. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage etwas besser. Zudem nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate ein wenig ab.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ifo