Euro-Krise lässt ifo-Index im Juli stärker als erwartet sinken
Das Geschäftsklima der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat sich im Juli im Zuge der Euro-Krise deutlicher als erwartet eingetrübt.
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Wie das Münchener ifo Institut für Wirtschaftsforschung mitteilte, fiel der Geschäftsklimaindex auf 103,3 Punkte, nachdem er im Vormonat bei 105,2 gelegen hatte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 104,5 erwartet. Der wichtigste deutsche Konjunkturfrühindikator liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit März 2010.
"Die Euro-Krise belastet zunehmend die Konjunktur in Deutschland", konstatierte das ifo Institut.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der rund 7.000 befragten Unternehmen sank auf 111,6 Punkte von 113,9 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Rückgang auf nur 113,0 prognostiziert. Der Index für die Geschäftserwartungen wurde auf 95,6 Zähler nach 97,2 im Vormonat beziffert. Erwartet worden war ein Rückgang auf 96,4.
Die deutsche Wirtschaft hat dem Druck von Staatsschuldenkrise und langsamer wachsender Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte widerstanden. Im ersten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent, und für das zweite Quartal erwartet die Bundesbank entgegen manchen Befürchtungen immer noch ein schwaches Wachstum.
Allerdings sehen die vorliegenden Daten sehen nicht besonders gut aus. Zwar nahm der zukunftsweisende Auftragseingang im wieder Mai zu, sieht die Lage gemessen an den stärker exportorientierten Einkaufsmanagerindizes ziemlich düster aus. Der Index der Privatwirtschaft notierte im Juli mit 47,3 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit über drei Jahren.
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