ifo-Geschäftsklima steigt im Februar unerwartet
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar entgegen den Erwartungen aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 92,4 (Januar revidiert: 90,3) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2020. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen eine Stagnation auf dem vorläufigen Januar-Wert von 90,1 Punkte prognostiziert.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen erhöhte sich auf 90,6 (Vormonat: 89,2) Punkte. Die Prognose der Ökonomen hatte auf 88,6 gelautet. Der Index für die Geschäftserwartungen stieg auf 94,2 (Januar revidiert: 91,5) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 91,5 Punkte erwartet. Basis war ein vorläufiger Januar-Wert von 91,1 gewesen.
"Die deutsche Wirtschaft zeigt sich trotz Lockdown robust, vor allem wegen der starken Industriekonjunktur", kommentierte das ifo Institut die Daten. Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate.
Im verarbeitenden Gewerbe machte der Index einen deutlichen Sprung nach oben. Ein höherer Wert war laut ifo-Institut zuletzt im November 2018 zu beobachten gewesen. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage verbesserten sich, und auch für die kommenden Monate waren die Unternehmen merklich optimistischer. In allen wichtigen Industriezweigen stieg der Geschäftsklimaindex.
Auch im Dienstleistungssektor erhöhte sich der Geschäftsklimaindikator. Die Dienstleister waren trotz Lockdown mit ihrer aktuellen Lage zufriedener. Zudem nahm der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen ab. Für das Gastgewerbe bleibt die Situation schwierig. In der Tourismusbranche zeigte sich erstmals wieder vorsichtiger Optimismus mit Blick auf die Urlaubssaison.
Im Handel erholte sich der Geschäftsklimaindex nach dem Einbruch im Vormonat etwas. Die Erwartungen waren zwar weiterhin pessimistisch, aber nicht mehr so stark wie im Vormonat. Die aktuelle Lage hingegen wurde von den Händlern schlechter eingeschätzt. Die Umsätze sind aufgrund des Lockdowns eingebrochen.
Auch im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde von den Baufirmen aber etwas schlechter beurteilt, vor allem wegen des außergewöhnlich kalten Wetters.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ifo