Gerresheimer-Aktie steigt: Active Ownership bei Gerresheimer groß eingestiegen

Beim Spezialverpackungshersteller Gerresheimer ist nach den jüngsten Turbulenzen ein aktivistischer Investor groß eingestiegen.
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Die luxemburgische Active Ownership hält direkt 5,31 und indirekt 1,88 Prozent an dem Unternehmen, wie aus Stimmrechtsmitteilungen vom Mittwochabend nach Börsenschluss hervorgeht. Damit liegt AOC als Aktionär bei den direkten Stimmrechten an zweiter Stelle hinter Goldman Sachs (8,9 Prozent) und deutlich vor anderen US-Banken wie Morgan Stanley, JPMorgan Chase und Bank of America.
Gerresheimer steckt in schwierigen Zeiten. Zuletzt hatte das Unternehmen mitgeteilt, sein Glasgeschäft (Moulded-Glass) vom Konzern zu separieren und anschließend verkaufen zu wollen. Damit will Gerresheimer zu einem reinen System- und Lösungsanbieter für die Pharma- und Biotech-Branche werden. Wie AOC mitteilte, unterstützt der Aktionär den geplanten Verkaufsprozess für den Geschäftsbereich Moulded Glass. Dieser sollte rasch abgewickelt werden, "um den Cashflow von Gerresheimer zu stärken und die Verschuldung zu reduzieren". Dem sollten "zusätzliche Portfoliooptimierungen" folgen.
Die Entscheidung folgte auf das Ende von Übernahmegesprächen mit Finanzinvestoren. Auch haben die Düsseldorfer wegen schwacher Geschäfte wiederholt ihre Jahresziele gekappt. Sie dämpften zudem ihr mittelfristiges Umsatzziel und kürzten die Dividende auf das gesetzliche Minimum.
Der Gerresheimer-Aktie hat dies nicht gutgetan. Bis zur Wochenmitte hatte der Kurs seit Jahresanfang um fast 40 Prozent nachgegeben. Am Donnerstag reduzierte sich der Jahresverlust etwas, auf die Nachricht vom Einstieg des aktivistischen Investors hin gewann die Aktie via XETRA letztlich 2,54 Prozent auf 45,20 Euro. Der Aktienkauf durch die Luxemburger Gesellschaft wecke wieder etwas Fantasie und könne das Unternehmen womöglich dazu bewegen, schneller wieder auf Kurs zu kommen, sagte ein Aktienhändler. Womöglich werde Gerresheimer irgendwann in der Zukunft tatsächlich übernommen.
Gerresheimers neuer Anteilseigner Active Ownership ist unter anderem am Personaldienstleister Amadeus Fire und am Lebensmittellieferanten HelloFresh beteiligt. Dort ist der Investor laut den Internetseiten der Unternehmen jeweils der größte Aktionär. Daneben ist die Gesellschaft etwa beim Biotech-Unternehmen Formycon mit im Boot.
Aktivistische Investoren suchen oft Einfluss auf Management und Strategie zu nehmen, um am Ende eine Wertsteigerung der eigenen Beteiligung am Unternehmen zu erreichen. So geschehen etwa bei Hellofresh, wo Active Ownership in diesem Frühjahr auf massive Einsparungen drängte.
Gerresheimer-Großaktionär AOC fordert Kostensenkung und Portfoliobereinigung
Gerresheimers neuer Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) sieht beim Düsseldorfer Verpackungshersteller "beträchtliches Wertsteigerungspotenzial" und fordert den Verkauf weiterer Unternehmenssegmente sowie unter anderem ein Kostensenkungs- und Effizienzprogramm, den Abbau der Verschuldung sowie die Stärkung des Cashflows.
"Wir stehen bereits seit mehreren Monaten mit Active Ownership in einem konstruktiven Dialog, so wie mit allen unseren Investoren", teilte eine Gerresheimer-Sprecherin in einer schriftlichen Stellungnahme mit.
Gerresheimer solle über ein "Effizienzprogramm" vor allem die Kosten senken, AOC sieht hier Margensteigerungspotenzial von bis zu 500 Basispunkten. Der MDAX-Konzern solle sich auf "disziplinierte und wertschaffende Kapitalallokation" fokussieren, ein Strategieausschuss alle laufenden Projekte überprüfen.
AOC zufolge habe Gerresheimer Vertrauen am Kapitalmarkt verloren. Ein "Management-Review" sei erforderlich sowie "neue transparente Berichtstrukturen und realistische Zielsetzungen".
dpa-AFX / DOW JONES
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Bildquellen: Daniel Gebauer / Gerresheimer AG
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11.07.2025 | Gerresheimer Hold | Deutsche Bank AG | |
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