STICHWORT: Der Dow Jones Industrial Average und seine Eigenheiten
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) (Dow Jones Industrial) ist der wohl bekannteste Index der Welt - und mit weit über 100 Jahren auch der älteste. Sein Vorläufer war der eisenbahnlastige Dow Jones Average, der 1884 von den Herausgebern des "Wall Street Journal" (WSJ), Charles Henry Dow und Edward Jones, geschaffen wurde. Bis heute ist für die Zusammensetzung des DJIA das Unternehmen Dow Jones & Company verantwortlich, das auch das WSJ herausgibt. Regelmäßige, festgelegte Termine für die Überprüfung der Zusammensetzung des Dow gibt es - anders als beim DAX und dem Leitindex der Euroregion, dem EuroStoxx 50 - nicht.
Heutzutage sind in dem US-Index insgesamt 30 Unternehmen enthalten, die aufgrund ihres Handelsvolumens und ihres Börsenwertes die Spitzenwerte ihrer Branche darstellen und zu den bevorzugten Werten von Investoren gehören. Transport- und Versorgungsunternehmen sind dort allerdings nicht enthalten. Für sie gibt es eigene Indizes.
Berechnet wird der DJIA ebenfalls anders als der Dax, und zwar als preisgewichteter Index. Im Dow haben Unternehmen mit hohen Aktienkursen ein größeres Gewicht und damit auch einen größeren Einfluss auf die Gesamtentwicklung des Index als Unternehmen mit geringeren Aktienkursen. Hohe Aktienkurse gelten für Investoren oft als wichtige Hinweise auf Markttrends, sodass sie ihre Anlagen entsprechend darauf ausrichten können. Der Nachteil ist, dass Unternehmen mit hohen Aktienkursen unabhängig von ihrem Börsenwert (Marktkapitalisierung) oder ihrer Gesamtbedeutung den Index überproportional beeinflussen. Das kann zu einem verzerrten Marktbild führen.
Den Dax gibt es zwar auch als Kursindex (DAX Kursindex), doch der am meisten beachtete Index hierzulande ist der sogenannte Performance-Index oder auch Total-Return-Index Dax. Eingerechnet wird in diesen nicht nur die Kursentwicklung aller 40 größten deutschen Aktiengesellschaften, sondern auch deren unterjährige Dividendenzahlungen, zusätzliche Ausschüttungen sowie Bezugsrechte. Zudem werden nur die am Markt frei handelbaren Aktien für den Börsenwert des Unternehmens berücksichtigt./ck/jsl/he
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag