Milliardenschwerer Aramco-Börsengang: Wird die OPEC so sein wie zuvor?
Der geplante milliardenschwere Börsengang des Ölriesen Aramco wirft Fragen auf: Kann Saudi-Arabien auch nach dem IPO seine Rolle in der OPEC noch so ausfüllen wie bislang?
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Saudi-Arabiens Herrscher planen, fünf Prozent des Ölkonzerns Saudi Aramco bis Ende 2018 an die Börse in Riad sowie an internationale Märkte wie New York, London oder Hongkong zu bringen. Die Saudis gehen dabei von einer sehr hohen Bewertung aus - es könnte sich um den größten Börsengang aller Zeiten handeln. Allerdings wird das arabische Königreich mit diesem Zug seine OPEC-Politik neu überdenken müssen.
Hohe Ölpreise für den Börsengang?
Die Ölpreise steigen seit September 2017 kontinuierlich. Ende des Monats schaffte es der Brent-Ölpreis sogar auf über 58 US-Dollar pro Fass. Der Chef des Ölhandels bei Gazprom Marketing and Trading sieht das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht und glaub sogar, dass die Ölpreise auf bis zu 60 US-Dollar je Barrel anziehen könnten.
Hintergrund der Preisaufschläge beim schwarzen Gold sind dabei auch beschlossene Förderkürzungen, die das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschieben. Doch die Nachfrageentwicklung soll nicht allein verantwortlich für die steigenden Ölpreise sein. Marktteilnehmer vermuten, dass die Preise künstlich nach oben getrieben werden. Bereits in der Vergangenheit musste sich die Organisation erdölexportierender Länder, OPEC, Vorwürfe bezüglich einer "Verschwörung zur Preisabsprache" gefallen lassen, unter anderem von Herbert Kohl, Senator der US-Demokraten aus Wisconsin.
Und tatsächlich hat Saudi-Arabien ein gesteigertes Interesse an starken Ölpreisen. Denn die Bewertung des Ölriesen Aramco basiert auf der Grundlage der Preise für Öl - sind diese hoch, wird auch der Anteil höher bewertet, der im Zuge des Börsengangs unters Volk gebracht werden soll. Bislang geht der saudische Kronprinz Mohammad bin Salman davon aus, dass der Börsenwert von Aramco auf mindestens zwei Billionen Dollar geschätzt wird. Seine Einschätzung stützt er auf die großen Rohölreserven seines Landes. Um dieses Bewertungsziel zu erreichen, müsste der Ölpreis allerdings auf mindestens 60 US-Dollar pro Fass klettern. Experten bezweifeln hingegen, dass diese Rechnung aufgehen wird und schätzen die mögliche Marktkapitalisierung von Saudi Aramco als wesentlich geringer ein.
Änderung in Saudi-Arabiens OPEC-Politik
Innerhalb der Regierung und der Führungsebene von Aramco sehen einige Konservative das Aramco-IPO mit gemischten Gefühlen. Der Kronprinz ist dennoch vom Börsengang überzeugt und hält daran fest. Allerdings wirft Saudi Aramcos Weg an die Börse Fragen über die zukünftige Rolle des Königreiches in der OPEC auf. Saudi-Arabien wäre dann das einzige Mitglied mit einer gelisteten Ölfirma. Des Weiteren beaufsichtigt das Unternehmen die enormen Öl-Ansammlungen Saudi-Arabiens und ist schon seit OPEC-Gründung eines der größten Mitglieder. Mit dem Börsengang weichen die wirtschaftlichen Interessen des Ölriesen von denen der OPEC ab. Schließlich muss Aramco als börsennotiertes Unternehmen auch seine Investoren zufriedenstellen.
Allgemein wird der Erdölproduzent umdenken müssen. Sobald die Anteile des Ölriesen freigegeben werden, muss das Unternehmen die Wünsche externer Investoren berücksichtigen und Verpflichtungen diesen gegenüber nachkommen. Zusätzlich müssen zukünftige Anleger von der Strategie überzeugt werden, dass auch eine Produktionskürzung Vorteile bringen kann, so wie es zuletzt angestrebt wurde: Höhere Ölpreise durch Eingrenzung der Förderung.
Austausch mit Norwegen
Für Saudi-Arabien und die OPEC ist der Börsengang der Erdölfördergesellschaft Neuland. Das Land Norwegen hat seine staatliche Ölfirma Statoil bereits gelistet, besitzt aber selbst noch 67 Prozent. Im vergangenen Jahr fand ein Treffen statt, in dem ein Austausch zwischen Saudi-Arabien und Norwegen diesbezüglich erfolgte. Inhalt war vor allem, wie Aramcos Geschäftstätigkeit modifiziert werden kann, bevor das Unternehmen an die Börse geht. Dennoch gebe es keine Verbindung zwischen den Ölfirmen, man habe lediglich Erfahrungen ausgetauscht.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: FAYEZ NURELDINE/AFP/Getty Images, ALEXANDER KLEIN/AFP/Getty Images
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