Statistiker legen Details zu Konjunktur im Sommerquartal vor

22.11.24 05:48 Uhr

WIESBADEN (dpa-AFX) - Angeschlagene Industrie, trübe Exportaussichten, verunsicherte Verbraucher: Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise. Doch im dritten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt überraschend um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten schätzte. Details zum Sommerquartal will die Behörde am Freitag (8.00 Uhr) in Wiesbaden vorlegen.

Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal etwas zurückgegangen. Wäre das BIP im dritten Quartal erneut geschrumpft, wäre die deutsche Wirtschaft nach üblicher Definition in eine "technische Rezession" gerutscht. Volkswirte sprechen davon bei einem Rückgang in zwei Quartalen in Folge.

Deutsche Wirtschaft am Rande der Rezession

Die Unsicherheit hat allerdings mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA und dem Bruch der Ampel-Koalition stark zugenommen. Manche Ökonomen haben bereits ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft gesenkt. Denn sollte Trump wie angekündigt Zölle erhöhen, würde das die hiesigen Exporteure auf ihrem wichtigsten Absatzmarkt treffen.

Die Bundesregierung erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt dieses Jahr um 0,2 Prozent schrumpft. Es wäre das zweite Rezessionsjahr in Folge nach 2023. Kommendes Jahr soll die Wirtschaft wieder um 1,1 Prozent wachsen. Der Sachverständigenrat (die "Wirtschaftsweisen") erwartet hingegen nur ein Mini-Wachstum von 0,4 Prozent 2025./als/DP/nas