Finanzierungsprobleme: SpaceX nimmt 1.300 Satelliten-Terminals der Ukraine offline
Die Kommunikation ist im Angriffskrieg auf die Ukraine ein zentrales Thema. SpaceX stellte vor einiger Zeit diverse Starlink-Kits zur Verfügung, um die Kommunikation aufrecht erhalten zu können. Nun wurden jedoch 1.300 Einheiten wegen Finanzierungsproblemen offline genommen.
• Angriffskrieg auf die Ukraine: Starlink stellt Satelliten-Terminals bereit
• SpaceX fordert das Pentagon auf, die Kosten zu tragen
• Die Kosten belaufen sich auf 3,25 Millionen US-Dollar im Monat
So half Starlink bei der Aufrechterhaltung der Kommunikation in der Ukraine
Seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine versucht Russland, die Kommunikation ukrainischer Truppen zu unterbinden. Um die Ukraine zu unterstützen und um gewährleisten zu können, dass die Kommunikation der ukrainischen Zivilbevölkerung sowie die des Militärs aufrechterhalten werden kann, hat Elon Musk vor einigen Monaten eingewilligt, Starlink-Kits in das angegriffene Land zu schicken. Gegenüber dem Business Insider erklärt der ukrainische Präsident Selenskyj, wie hilfreich die Unterstützung durch das US-amerikanische Unternehmen sei: "Starlink hat uns sehr geholfen, wenn es um die Blockaden in unseren Städten und besetzte Gebiete ging. Manchmal hatten wir den Kontakt mit diesen Regionen komplett verloren."
SpaceX fordert das Pentagon zur Finanzierung auf
Wie der US-amerikanische Nachrichtensender CNN nun berichtet, erlitt die Ukraine einen Kommunikationsausfall, da 1.300 SpaceX-Satelliteneinheiten, die von den ukrainischen Truppen genutzt wurden, wegen Finanzierungsproblemen offline gegangen sind. Schon im September wendete sich das Raumfahrtunternehmen SpaceX in einem Brief an das Pentagon, in dem erklärt wurde, dass man bereits 100 Millionen US-Dollar für die Finanzierung von Starlink in der Ukraine ausgegeben habe und dies nun nicht mehr tun könne.
Die Forderung in dem Schreiben: Das Verteidigungsministerium solle einen größeren Teil der Finanzierung für das ukrainische Militär übernehmen. Nur wenige Tage später ruderte das Unternehmen jedoch zurück. Elon Musk twitterte: "Zur Hölle damit. Wir finanzieren die ukrainische Regierung einfach weiter kostenlos." Dennoch brachen die Verhandlungen zwischen dem Raumfahrtunternehmen und dem Verteidigungsministerium nicht ab. "Die Verhandlungen sind im Gange. Jeder in unserem Gebäude weiß, dass wir sie bezahlen werden", so ein ranghoher Pentagon-Beamter gegenüber CNN. Außerdem erklärte er, dass das Ministerium erwarte, eine schriftliche Zusage zu erhalten, da die Befürchtung bestehe, dass Musk seine Meinung ändern könnte.
Jüngster Ausfall am 24. Oktober
Der jüngste Kommunikationsausfall ergab sich am 24. Oktober und wurde von einer mit der Situation vertrauten Person als ein "großes Problem" für das ukrainische Militär bezeichnet. Betroffen war ein Block von 1.300 Terminals, die die Ukraine im März von einem britischen Unternehmen erworben hatte und die für kampfbezogene Operationen verwendet wurden. Um jedes der Geräte in Gang zu halten, verlangte SpaceX 2.500 US-Dollar vom ukrainischen Militär, womit die Gesamtkosten bis September auf fast 20 Millionen US-Dollar angestiegen sind. Das Resultat war, dass sich das Militär die Inganghaltung der Terminals nicht mehr leisten konnte. Zuvor wurden auch die britischen Behörden nach Unterstützung angefragt, die monatlichen Kosten von 3,25 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Ein britischer Beamter erklärte jedoch, dass es militärische Ressourcen mit höherer Priorität gebe. Eine der Unterstützungsmaßnahmen seitens Großbritannien ist zum Beispiel, dass Tausende von ukrainischen Truppen zur Ausbildung nach Großbritannien geflogen wurden, bevor sie an die Front zurückkehren. Wie viele Terminals die Ukraine betreibt ist nicht sicher, jedoch ist klar, dass die 1.300, die abgeschaltet wurden, einen erheblichen Anteil darstellen.
E. Schmal/Redaktion finanzen.net
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