Deutsche Börse-Aktie legt letztendlich zu: Jahresziele erhöht
Die Deutsche Börse ist im Auftaktquartal des neuen Jahres kräftig gewachsen.
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Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse stiegen stark an. Neben strukturellen Wachstum profitierte der Börsenbetreiber von zyklischem Rückenwind sowie M&A-Wachstum. Der Krieg in der Ukraine hat einen erhöhten Absicherungsbedarf der Anleger ausgelöst. Das Unternehmen geht nun davon aus, die bisher kommunizierten Jahresziele zu übertreffen.
Die Nettoerlöse stiegen im ersten Quartal auf 1.062 Millionen Euro von 855 Millionen im Vorjahreszeitraum. Damit wurde die Konsensprognose der Analysten von 1.042 Millionen Euro übertroffen.
Das EBITDA erhöhte sich im Auftaktquartal auf 687 Millionen von 521 Millionen Euro. Die Prognose der Analysten von 646 Millionen Euro wurde damit ebenfalls geschlagen. Hierin enthalten ist das Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 32,5 Millionen Euro, das auf Veräußerungen von kleineren Beteiligungen und der höheren Marktbewertung der Illuminate-FinTech-Fonds zurückzuführen ist.
Der Nachsteuergewinn stieg auf 420 Millionen Euro nach 317 Millionen zuvor - erwartet wurden 388 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 2,29 Euro nach 1,73 Euro im Vorjahreszeitraum. Der Marktkonsens lag bei 2,13 Euro.
Die Deutsche Börse hat die Ziele für das laufende Jahr nach oben angepasst: Der Konzern strebt 2022 nun einen Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von mehr als 2,2 Milliarden Euro an.
Deutsche Börse kratzt am Rekordhoch - Zahlen und Ziele treiben
Die Aktien der Deutschen Börse haben dank guter Zahlen und angehobener Jahresziele am Dienstag ein Rekordhoch nur knapp verfehlt. Am Vorabend hatte der Börsenbetreiber den Quartalsbericht vorgelegt. Sowohl die deutlich gestiegenen Nettoerlöse als auch das höhere operative Ergebnis übertrafen die Erwartungen.Auch bei den Anlegern konnten die Frankfurter damit punkten: Schon zum Handelsbeginn kletterten die Aktien bis auf 169,95 Euro, womit sie nur wenige Cent unter der Bestmarke von 170,15 Euro aus dem Juli 2020 blieben. Zuletzt behaupteten sie ein Plus von 0,85 Prozent auf 165,35 Euro.
Die Kursentwicklung seit Jahresbeginn kann sich ebenfalls sehen lassen: Mit einem Anstieg um fast 15 Prozent lässt der Börsenbetreiber fast alle anderen DAX-Mitglieder hinter sich. Einzig der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann mit plus 38 Prozent eine noch stärkere Entwicklung vorweisen. Der deutsche Leitindex hat im selben Zeitraum mehr als elf Prozent verloren.
Analysten attestierten der Deutschen Börse einen starken Jahresstart und sahen die Zahlen großteils über ihren Schätzungen. Die Hessen konnten dank eines starken zyklischen Rückenwinds im ersten Quartal die Nettoerlöse um fast ein Viertel steigern. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte sogar um knapp ein Drittel zu. Für das Jahr strebt der Konzern nun Erlöse und ein Ebitda über den bisherigen Zielmarken von 3,8 Milliarden beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro an.
Wegen des Kriegs in der Ukraine, steigender Rohstoffpreise und globaler Lieferengpässe habe die Verunsicherung am Markt zugenommen, hieß es von dem Börsenbetreiber. Das habe zu mehr Handelsvolumen in nahezu allen Anlageklassen geführt. Zudem sei der Bedarf gestiegen, Investments mit Derivaten abzusichern. Sie gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen der Deutschen Börse.
Berenberg-Analyst Peter Richardson hob seine Schätzungen für die Jahreserlöse an. Daraus resultierte eine sechsprozentige Prognoseanhebung für das Ergebnis je Aktie (EPS). Die EPS-Schätzungen für die Folgejahre erhöhte er indes nur um jeweils rund zwei Prozent, da er mit einem nachlassenden zyklischen Rückenwind rechnet. Er sieht die Aktie zudem schon angemessen bewertet, weshalb er die Anlageempfehlung trotz einer Kurszielanhebung auf "Hold" beließ.
Für Experte Andreas Pläsier vom Analysehaus Warburg Reserch ist die Anhebung des Ausblicks nach dem "exzellenten Jahresstart" bereits erwartet worden und auch schon in seinen Schätzungen berücksichtigt. Deshalb votiert er ebenfalls nur mit "Hold". Pläsier hält indes im nächsten Quartal eine Konkretisierung der Ziele für möglich. Sollten die Volatilität an den Finanzmärkten und die Wachstumsraten der Frankfurter sich fortsetzen, sieht er für seine Prognosen noch Luft nach oben.
Derweil zeigte sich UBS-Analyst Michael Werner überrascht von der Anhebung der Unternehmensziele. Üblicherweise plane der Börsenbetreiber konservativ. Vor zwei Jahren etwa sei der Ausblick trotz Rekordzahlen zum Jahresbeginn beibehalten worden. Werner spricht weiter eine Kaufempfehlung für die Aktien aus.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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