Siemens Gamesa-Aktie fällt: Siemens Gamesa steigert Umsatz - Niedrige Preise bremsen Ergebniserholung
Trotz eines starken Umsatzwachstum im dritten Geschäftsquartal wird der Windanlagenbauer Siemens Gamesa für die Gewinnentwicklung vorsichtiger.
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So wuchs die Siemens-Tochter wegen eines dicken Auftragsbuches zwar stärker als erwartet, die Ergebnisentwicklung hinkt jedoch wegen niedrigerer Preise sowie Problemen bei einigen Projekten weiter erheblich hinterher. Die Aktie fiel an der Börse in Madrid am Nachmittag um rund 17 Prozent.
Zwar hielt Siemens Gamesa grundsätzlich an der Prognose für das am 30. September endende Geschäftsjahr 2018/19 fest. Allerdings geht das Unternehmen davon aus, bei der avisierten bereinigten operativen Marge von 7,0 bis 8,5 Prozent das untere Ende der Spanne zu erreichen. Nach neun Monaten liegt dieser Wert bei 6,5 Prozent. So hat Siemens Gamesa Probleme bei der Durchführung von Projekten in Nordeuropa und Indien, räumte Konzernchef Markus Tacke am Dienstag bei der Präsentation der Quartalszahlen ein. Dies führe zu höheren Kosten. Ebenfalls belastend wirkten der anhaltend hohe Konkurrenzdruck, niedrige Preise sowie die steigende Volatilität sowie Unsicherheit in den Schwellenländern.
Auch beim Umsatz schränkte Siemens Gamesa die Prognose ein - der Konzern erwartet zwischen 10 und 11 Milliarden Euro, sieht die Erlöse 2018/19 jedoch "in der ersten Hälfte" der Bandbreite. Für das vierte Quartal kündigte Tacke dabei eine "starke Entwicklung" an.
Im dritten Quartal (per Ende Juni) verbesserte sich das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lediglich um knapp zwei Prozent auf 159 Millionen Euro. Das war weniger als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Die entsprechende Marge sank sogar um 1,3 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Die niedrigeren Preise sowohl für Windkraft an Land wie auf See sowie bei Dienstleistungen belaste die Profitabilität anhaltend, erklärte Siemens Gamesa. Dabei sieht Konzernchef Tacke inzwischen eine leichte Erholung der Preise im kurzzyklischeren Geschäft mit der Windkraft an Land.
Die Entwicklung der Profitabilität kann dabei bei weitem nicht Schritt halten mit dem Umsatz- und Auftragswachstum. Beim Auftragseingang erzielte Siemens Gamesa im dritten Quartal einen Rekordwert, der Auftragsbestand erreicht mit rund 25 Milliarden Euro ebenfalls einen neuen Höchstwert. Jedoch sind darunter auch niedrigpreisige Projekte, die weniger Rendite abwerfen. Das Management kündigte an, in Zukunft auf gering-margige Projekte eher verzichten zu wollen, auch wenn dies, so Tacke, mit kurzfristigen Marktanteilsverlusten verbunden wäre.
Die Umsätze legten dagegen im Quartal um knapp ein Viertel auf 2,6 Milliarden Euro zu, vor allem dank der Abarbeitung von Aufträgen für See-Windanlagen. Der Nettogewinn wurde jedoch mit 21 Millionen Euro mehr als halbiert - allerdings hatte Siemens Gamesa im Vorjahr von einem positiven Steuereffekt profitiert. Mit Blick auf die ersten neun Monate des Geschäftsjahres konnte Siemens den Gewinn unter dem Strich in Summe deutlich steigern.
/nas/elm/mis
ZAMUDIO (dpa-AFX)
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