BMW-Chef sucht Schulterschluss mit Daimler und stichelt gegen VW
Der Autohersteller BMW sucht unter dem neuen Konzernchef Oliver Zipse den Schulterschluss mit dem Erz-Rivalen Mercedes.
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"Uns beiden geht es um die Zukunft einer der wichtigsten Industrien in Deutschland", sagte Vorstandschef Zipse der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Er tausche sich mit Daimler-Chef Ola Källenius regelmäßig aus. "Und im Urteil, was richtig oder falsch läuft in der Autoindustrie, unterscheiden wir uns kaum", betonte Zipse.
Zwischendurch war das Verhältnis der beiden Unternehmen laut FAS ziemlich rauh, besonders der im Mai verabschiedete Daimler-Chef Dieter Zetsche stieß demnach auf Vorbehalte des BMW-Managements. Diese giftigen Zeiten sind laut Zipse nun vorbei: "Beide Konzerne haben neue Unternehmenslenker, geben Sie uns die Chance für einen besseren Umgang miteinander als in der Vergangenheit."
Gleichwohl bläst der BMW-Chef ökonomisch zum Angriff auf Marktführer Mercedes. "Natürlich ist es Anspruch einer Marke wie BMW, die Nummer ein zu sein. Die Stückzahl ist dabei nicht allein ausschlaggebend. Wir wollen die Kunden begeistern und wir wollen unseren Investoren wieder eine Rendite zwischen 8 und 10 Prozent zeigen. Ganz klar gilt: Die Zeichen stehen auf Angriff."
Gleichzeitig distanzierte sich der neue BMW-Chef scharf von den Betrügereien in der Autobranche ab, verbundenen mit unverhohlenen Attacken gegen Volkswagen. "Wir werden noch klarer sagen: In unserer Firmenkultur stehen Transparenz und Offenheit sowie Compliance ganz oben. Nicht, weil wir den Saubermann betonen wollen, sondern weil wir überzeugt sind, dass nur unter solchen Rahmenbedingungen herausragende Innovationen überhaupt entstehen können", sagte Zipse auf die Frage, ob er mit den Diesel-Betrügern in Wolfsburg in einen Topf geworfen werden wolle. "'Die' Autoindustrie als solches gibt es nicht, zu diesem angeblich geschlossenen Lager zählen wir uns nicht."
Das nächste Konfliktfeld mit dem VW-Konzern tut sich in der E-Mobilität auf, die für Zipses Geschmack "gegenwärtig als Allheilmittel überhöht wird". Zur Kampfansage von VW, mit dem ID3 ein massentaugliches Elektroauto zu bauen, sagte Zipse: "Das sind Ankündigungen. Unser Elektroauto ist schon seit sechs Jahren auf der Straße. Der i3 ist immer noch das einzige Elektroauto in diesem Segment."
Der ID3 werde 300 Kilo schwerer als sein i3, stichelte Zipf: "Das ist Physik, erstes Semester: Wenn ein Auto 300 Kilogramm leichter ist, hat es Verbrauchsvorteile und kommt mit kleineren Batteriespeichern aus. Der i3 bleibt von seiner Bauweise das innovativste Großserienfahrzeug der Welt."
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: Vladi333 / Shutterstock.com, Radu Bercan / Shutterstock.com
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