Beiersdorf-Aktie gibt nach: Beiersdorf will in der Corona-Krise sparen - Akquisitionen sollen fortgesetzt werden
Beiersdorf tritt in der Corona-Krise auf die Kostenbremse.
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"Die COVID-19 Pandemie ist ein Einschnitt", sagte Beiersdorf-Chef Stefan De Loecker bei der virtuellen Beiersdorf-Hauptversammlung am Mittwoch: "Die ökonomischen Folgen der Corona-Krise, deren Ausmaß wir zurzeit noch nicht beziffern können, werden auch bei Beiersdorf deutlich spürbar sein", betonte er. Die Hamburger wollen handeln und "Entscheidungen zu Kosteneinsparungen treffen", kündigte er an. Beiersdorf habe dazu einen Solidarpakt geschmiedet, der die Beschäftigung in der Krise sichern solle. Dazu müssten alle im Konzern - Aufsichtsrat, Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiter - einen Beitrag zu den Einsparungen leisten. Dabei geht es um Gehaltsbestandteile und Urlaubstage.
Der Hersteller von Tesa-Klebeprodukten und Nivea-Kosmetik hatte wegen der Corona-Krise seine Prognose für 2020 zurückgezogen. Die Ziele würden "voraussichtlich nicht erreicht und daher nicht länger aufrechterhalten", hatte Beiersdorf erklärt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht hinreichend abzuschätzen. Im ersten Quartal sei der Konzernumsatz um 3,6 Prozent auf 1,910 Milliarden Euro zurückgegangen. Im Unternehmensbereich Consumer sei der Umsatz organisch um 3,3 Prozent gesunken, im deutlich kleineren Unternehmensbereich Tesa um 5,1 Prozent.
Auch Konkurrent Henkel ächzt unter den Folgen der Pandemie. Die Düsseldorfer hatten sich Anfang April ebenfalls von ihrer Prognose verabschiedet. Für das erste Quartal erwartet Henkel einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent.
Beide Konzerne leiden im Klebstoff-Geschäft unter der Schwäche wichtiger Abnehmer-Branchen wie der Auto- oder Elektroindustrie. Aber auch etwa das Frisör-Geschäft schwächelt angesichts der behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Pandemie.
Beiersdorf-CEO: Akquisitionen sollen fortgesetzt werden
Akquisitionen sind Teil der Beiersdorf-Strategie - nach organischem Wachstum -, und der Hamburger DAX-Konzern, der 2019 erstmals seit vielen Jahren einige kleinere und größere Zukäufe tätigte, wird dies auch im laufenden Jahr und 2021 fortsetzen, sagte Beiersdorf-Chef Stefan De Loecker.
Voraussetzung für eine Akquisition sei, dass der Zukauf die Entwicklung des Konzerns in den Bereichen Digitalisierung, Innovation, Nachhaltigkeit und White Spots beschleunigen könne.
Ist dies der Fall, "werden wir diese Gelegenheit ergreifen", sagte De Loecker der virtuellen Hauptversammlung. Möglicherweise ergäben sich in der Corona-Krise zusätzliche Opportunitäten für Zukäufe.
Laut Finanzchefin Dessi Temperley hat Beiersdorf die chinesische Haarpflegemarke Slek im vergangenen Jahr "ohne wesentliche Erlöse" an das chinesische Unternehmen Mengxing Zhiyuan Group veräußert. Allerdings habe die Marke über die vergangenen 12 Jahre kontinuierlich Verluste geschrieben, die auch die Gewinnmarge belastet hätten. Die Verluste werde Beiersdorf nach dem Verkauf nicht mehr auf den Büchern haben.
Ein positiver Effekt hat sich laut CFO durch den Verkauf der Immobilie am Produktionsstandort von Slek in Wuhan ergeben.
Die Marke habe Beiersdorf seinerzeit für 321 Millionen Euro erworben, denselben Betrag habe der Konzern über die letzten 12 Jahre noch einmal verloren.
Die Aktie von Beiersdorf liegt am Mittwoch im XETRA-Handel zeitweise mit 0,63 Prozent im Minus bei 94,30 Euro.
Düsseldorf (Reuters) / FRANKFURT (Dow Jones)
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