Blackberry will mit "Passport" wieder Fan-Gemeinde aufbauen
Alle Anhänger der klassischen Tastatur können sich freuen: Beim Aufbau einer neuen Fan-Gemeinde geht Blackberry neue Wege - ohne dabei auf Bewährtes zu verzichten.
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Es ist vielleicht die letzte Chance für den angeschlagenen Konzern.
Zählen Sie auch zu den Smartphone-Nutzern, die sich nicht mit den gängigen berührungsempfindlichen Bildschirmen anfreunden können? Dann ist vielleicht das Ende September vorgestellte neue Blackberry-Modell "Passport" etwas für Sie. Mit seiner QWERTZ-Tastatur und einem völlig neuen Design will sich Blackberry klar von der Konkurrenz absetzen. Mit seiner ungewöhnlichen Größe ist das Gerät eine Kombination aus Smartphone und Minicomputer mit integrierter Tastatur.
Das quadratische, berührungsempfindliche Display stellt eine Innovation dar und ermöglicht die Arbeit mit Text-Dokumenten und Tabellen. Mit dieser Ausstattung will Blackberry die Fans seiner klassischen Tastaturen und professionelle Anwender, wie etwa Geschäftskunden, Manager, Journalisten und Freiberufler, zurückgewinnen.
Damit geht der kanadische Konzern, der bis Anfang 2013 unter dem Namen Research in Motion firmierte, die Wurzel seiner Probleme an: Jedes Unternehmen ist im Grunde darauf angewiesen, dass seine Produkte bei den Kunden beliebt sind. Als Pionier der Branche hatte Blackberry einst in den Augen Vieler einen scheinbar unerreichbaren Vorsprung. Diese Ansicht sollte sich aber bald als Irrtum herausstellen. Vielmehr haben Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android und Apples iPhone die Blackberrys völlig an den Rand gedrängt.
Blackberry hatte Anschluss bereits 2007 verloren
Bis etwa 2007 gehörten die Business-Handys von Blackberry zur Standardausrüstung für Banker und Manager. Modernere Smartphones überzeugten die Nutzer dann aber mit integriertem Touch-Screen und intelligenter Menüführung. Dieser neue Trend wurde von Blackberry jedoch komplett verschlafen. Die späten Versuche, den Abstand zu den großen Konkurrenten Apple und Samsung mit Handy-Modellen ohne die typische Blackberry-Tastatur zu verkleinern, scheiterten kläglich. Die Nutzer waren mit deren Software-Ausstattung unzufrieden. Daraufhin verloren die Kanadier immer mehr den Anschluss. Mittlerweile kommen sie auf einen Marktanteil von gerade einmal knapp einem Prozent.
Insbesondere Apple-Produkte liegen derzeit im Trend, gelten als angesagt oder cool. Bei der Einführung neuer Modelle können die Apple-Shops den Kundenansturm regelmäßig nicht mehr bewältigen. Aber während sich Apple einer treuen Anhängerschaft erfreut, konnte in den vergangenen Jahren bei Blackberry kaum noch von einer nennenswerten Fan-Gemeinde die Rede sein. Dies soll sich nun nach dem Willen von CEO John Chen ändern. War Blackberry einst eine führende Kraft im Smartphone-Markt, richtet der Konzern nun sein Hauptaugenmerk auf das Geschäft mit Unternehmen und Behörden. Diese Kundengruppe soll unter anderem mit dem Argument überzeugt werden, dass mit Passport eine sichere Behörden-Kommunikation möglich ist. Der Name Passport leitet sich übrigens davon ab, dass Format und Größe des Geräts einem Reisepass entsprechen.
Fokus auf sicherer Kommunikation
Um seine Position auf dem Markt für sichere Kommunikation zu stärken, hat Blackberry erst vor kurzem den Düsseldorfer Verschlüsselungsspezialisten Secusmart übernommen. Der deutsche Spezialist für Sprach-Verschlüsselung stellt zusammen mit Blackberry Geräte für die Bundesregierung her, so auch das "Merkel-Phone". Sensibilisiert durch die NSA-Abhöraffäre reagiert man in Berlin aber skeptisch auf diesen Deal, der damit Folgen für die Zukunft des "Merkel-Phone" haben könnte. Wie in Medien spekuliert wurde, könnte die Übernahme dazu führen, dass die Bundesregierung das Kanzler-Handy nicht länger von Blackberry mit Verschlüsselungssoftware von Secusmart bezieht. Demnach gebe es beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Überlegungen, den Ausrüstervertrag mit Secusmart, der nur noch bis 2015 läuft, nicht zu verlängern. Nutznieser dieser Sicherheitsbedenken könnte die Deutsche Telekom werden.
Mit "Passport" den Turnaround im Blick
Der seit Jahren mit einer Absatzkrise kämpfende Smartphone-Pionier hat mit "Passport" einen großen Schritt unternommen, um dem angestrebten Turnaround näherzukommen. Erste Zahlen lassen einen Erfolg des "Passport" vermuten. Nach Angaben von John Chen war das Gerät mit 200.000 Bestellungen bereits nach zehn Stunden ausverkauft. Das wirkt im Vergleich zum Apple-Konkurrenten, der sein iPhone 6 und 6 Plus am ersten Wochenende rund zehn Millionen Mal verkaufen konnte, sehr bescheiden. Für die Kanadier sind das aber beeindruckende Verkaufszahlen. Zudem ist zu beachten, dass Blackberry inzwischen ein Nischenanbieter ist, der nicht auf den Mainstream-Markt abzielt. Die Aktionäre dürften sich jedenfalls über die Tatsache freuen, dass das neue Gerät bereits jetzt profitabel ist.
Mit seiner neuen Smartphone-Hoffnung tritt Chen auch allen Spekulationen entgegen, die Kanadier wollten sich aus der Geräteproduktion zurückziehen. Neben der Einführung eines neuen Smartphone-Modells setzt der erst vor knapp einem Jahr angetretene Konzernchef auf eine neue Geschäftsstrategie. Die Unternehmens- Umstrukturierung ist laut John Chen inzwischen abgeschlossen. Und tatsächlich war es ihm zuletzt gelungen, das Geschäft zu stabilisieren: So konnte im ersten Geschäftsquartal (März bis Mai 2014) nach zuvor massiven Verlusten wieder ein kleiner Gewinn eingefahren werden. Bereits für das kommende Geschäftsjahr peilt Chen zumindest operativ schwarze Zahlen an.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Blackberry
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Analysen zu BlackBerry Ltd
Datum | Rating | Analyst | |
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26.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
29.09.2017 | BlackBerry Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.06.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2016 | BlackBerry In-line | Imperial Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.07.2013 | Blackberry kaufen | Jefferies & Company Inc. | |
27.12.2012 | Research In Motion kaufen | Goldman Sachs Group Inc. | |
30.11.2012 | Research In Motion buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
23.11.2012 | Research In Motion outperform | NATIONAL-BANK | |
02.10.2012 | Research In Motion outperform | NATIONAL-BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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26.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
29.09.2017 | BlackBerry Sector Perform | RBC Capital Markets | |
15.06.2017 | BlackBerry In-line | Imperial Capital | |
22.12.2016 | BlackBerry In-line | Imperial Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.06.2014 | Blackberry Sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
02.04.2013 | Blackberry verkaufen | Société Générale Group S.A. (SG) | |
27.12.2012 | Research In Motion verkaufen | Citigroup Corp. | |
12.10.2012 | Research In Motion sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
01.10.2012 | Research In Motion sell | Citigroup Corp. |
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