IBM-Mitarbeiter klagt trotz 15-jähriger Krankschreibung auf Gehaltserhöhung
Ein IBM-Mitarbeiter ist seit 15 Jahren krankgeschrieben und hat während dieser Zeit ein üppiges Gehalt erhalten. Das Gehalt reicht ihm jedoch nicht - aufgrund fehlendem Inflationsausgleich fühlt er sich diskriminiert und reichte im vergangenen Jahr eine Klage gegen seinen Arbeitgeber ein.
Werte in diesem Artikel
• ITler seit 15 Jahren mit Lohnfortzahlung von über 54.000 Pfund krankgeschrieben
• Klage vor Arbeitsgericht wegen Diskriminierung aufgrund von Krankheit
• Richter weist Klage ab und sieht keine Diskriminierung
54.028 Pfund Lohnfortzahlung bis zur Rente
Der 50-jährige Ian Glifford, der laut seinem LinkedIn-Profil am King’s College London und an der Aston University studiert hat, ließ sich aus psychischen Gründen im Jahr 2008 zum ersten Mal bei seinem damaligen Arbeitgeber IBM krankschreiben. Im Jahr 2013 erkrankte Clifford an Leukämie, was die Krankschreibung verlängerte und dazu führte, dass Glifford nun seit 15 Jahren krankgeschrieben ist. Nach einer Kompromissvereinbarung im Jahr 2013 wurde Glifford in das Krankheits- und Unfallprogramm von IBM aufgenommen, was ihm bis zu seinem Ruhestand im Alter von 65 Jahren eine Lohnzahlung in Höhe von 75 Prozent seines letzten regulären Gehalts sichert. Konkret entspricht dies einem Betrag von 54.028 britischen Pfund pro Jahr, was Stand Ende Mai in etwa 62.570 Euro entspricht.
Klage wegen Diskriminierung
Obwohl Glifford eine großzügige Vereinbarung mit seinem Arbeitgeber getroffen hat, fühlt er sich immer noch von diesem aufgrund seiner Krankheit diskriminiert. Im vergangenen Jahr reichte er eine Klage vor einem britischen Arbeitsgericht ein und warf seinem Arbeitgeber Diskriminierung aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen vor. Er argumentiert, dass er im Vergleich zu seinen Kollegen benachteiligt sei, da diese Anspruch auf einen Inflationsausgleich haben. "Der Sinn des Plans war es, Arbeitnehmern, die nicht arbeiten können, Sicherheit zu geben", so Glifford laut Business Insider. Glifford behauptet, dass die fehlende Anpassung seiner Zahlungen an die Inflation dazu führt, dass dieser Ausgleich nicht mehr gewährleistet sei. Die Meinung von Glifford wurde jedoch vom vorsitzenden Richter des Arbeitsgerichts, Paul Housego, der im März über die Anklage entschieden hat, nicht geteilt. "Es ist keine Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, dass der Vergütungsplan nicht noch großzügiger ausfällt", so Housego in dem Ende März veröffentlichten Urteil. Das Arbeitsgericht lehnte die Klage mit der Begründung ab, dass Glifford bereits durch seine Aufnahme in das Programm bevorzugt behandelt werde, da Menschen ohne Behinderung schließlich für ihr Einkommen arbeiten müssten.
Trotz der Abweisung seiner Klage gibt Glifford nicht auf und hat laut einem Interview mit dem britischen Telegraph Berufung eingelegt, in der er eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent fordert. Laut dem Bericht des Telegraph sagte Glifford der Zeitung, dass er nicht "gierig" sei, sondern dass er seine Familie unterstützen und das Studium seines Sohnes finanzieren müsse.
Redaktion finanzen.net
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