innogy-Partner SSE bleibt hinter Erwartungen zurück - Aktie bricht ein
Der britische Energieversorger und innogy-Partner SSE hat vor sinkenden Gewinnen im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2018/19 gewarnt.
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Das trockene, warme Wetter sowie hohe Gaspreise hätten dafür gesorgt, dass das Unternehmen in den ersten fünf Monaten bis Ende August deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück liege, teilte SSE am Mittwoch im schottischen Perth mit. Dazu belastet die geplante Deckelung der Strompreise in Großbritannien das Privatkundengeschäft. Die Aktie brach daraufhin um mehr als 8 Prozent ein und zog den europäischen Versorgersektor mit nach unten.
In der europäischen Stoxx-600-Branchenübersicht war der Versorgersektor mit minus 1 Prozent der schwächste. Der deutsche Versorger E.ON, der ebenfalls über Geschäfte in Großbritannien verfügt, bekräftigte angesichts eigener Kursverluste die Prognose. Für 2018 rechnet E.ON operativ mit einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte Ebit soll von 3,1 Milliarden auf voraussichtlich 2,8 bis 3,0 Milliarden Euro sinken. Der bereinigte Konzernüberschuss soll bei 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro liegen. Für 2017 wies E.ON rund 1,4 Milliarden Euro aus. Die Aktie notierte dennoch 3,5 Prozent im Minus.
Der trübe Ausblick von SSE komme auf die jüngste, vom britischen Regulierer für die Gas- und Strommärkte (Ofgem) angekündigte Energiepreis-Deckelung oben drauf, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Dies führe zu einem Ausverkauf im gesamten Sektor, auch weil Investoren nun ähnliche Risiken sähen für die Konkurrenten von SSE. innogy notierten dagegen quasi unverändert.
Das trockene, ruhige und heiße Wetter sowie die anhaltend hohen Gaspreise führten zu höher als erwarteten Kosten, erklärte SSE. Im Gegenzug dessen komme es zu einer niedrigeren Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Zudem verbrauchten Kunden weniger Energie. Das operative Ergebnis falle daher um 190 Millionen Pfund (gut 213 Millionen Euro) niedriger aus als erwartet, hieß es. Für die ersten sechs Monate bis Ende September dürfte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr nur etwa halb so hoch ausfallen. An den Dividendenplänen hielt SSE hingegen fest.
Der Versorger SSE legt derzeit Teile seines britischen Endkundengeschäfts mit dem britischen Vertriebsgeschäft Npower des deutschen Energieunternehmen innogy zusammen. Wie SSE mitteilte, dürfte der zu fusionierende Bereich im ersten Halbjahr rote Zahlen schreiben und werde auch im Gesamtjahr (per Ende März) hinter den Erwartungen zurückbleiben.
SSE und innogy hatten vergangenen November vereinbart, ihr Vertriebsgeschäft in Großbritannien zu fusionieren. Die neue Firma soll ein unabhängiges und börsennotiertes Unternehmen werden. Hier will innogy seine Tochter Npower mit den SSE-Vertriebsaktivitäten (Endkundengeschäft) und der Einheit Energy+ von SSE in Großbritannien zusammenzuführen. Daran werden die Deutschen 34,4 Prozent halten und die Aktionäre der Briten sollen die verbleibenden 65,6 Prozent bekommen. So hat die britische Wettbewerbsbehörde CMA die Transaktion vorläufig genehmigt. Der Abschluss der Transaktion ist für Ende 2018 oder Anfang 2019 vorgesehen.
innogy befindet sich gerade im Übernahmeprozess durch E.ON. Wird die Transaktion durch die Wettbewerbsbehörden genehmigt, behält E.ON Vertrieb und Netze und gibt das komplette Geschäft sowohl von sich selbst als auch von innogy mit erneuerbaren Energien an den Konkurrenten RWE weiter. E.ON würde damit auch innogys Anteil an dem Vertriebsunternehmen mit SSE übernehmen, sollte innogy diesen nicht vorher verkaufen.
Das britische Geschäft ist gekennzeichnet von einem harten Wettbewerb und dem Kampf um Kunden. Dazu kommen die Pläne der britischen Regierung, die Strompreise bei bestimmten Verträgen gesetzlich zu deckeln. innogy klagt seit längerem über schwache Geschäfte auf der Insel./nas/jkr/jha/
PERTH (dpa-AFX)
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Bildquellen: Alexandr Shevchen / Shutterstock.com, Chones / Shutterstock.com
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