Sicherheitsgesetz im Fokus

Zurückhaltung wegen China-Sorgen: Dow Jones geht kaum verändert ins lange Wochenende

22.05.20 22:03 Uhr

Zurückhaltung wegen China-Sorgen: Dow Jones geht kaum verändert ins lange Wochenende | finanzen.net

Der US-Leitindex beendete den Freitagshandel nahezu unverändert.

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Der Dow Jones hat sich ohne große Veränderung ins lange Wochenende verabschiedet: Der US-Index beendete die Sitzung am Freitag um 0,04 Prozent tiefer bei 24.465,16 Punkten. Gestartet war er bei 24.461,98 Punkten um 0,1 Prozent schwächer. Am Montag findet in den USA aufgrund des Feiertags "Memorial Day" kein Handel statt.

Bedenken über eine Verschärfung der schwelenden Spannungen zwischen Washington und China sowie das bevorstehende lange Feiertagswochenende ließen die Anleger zurückhaltend agieren. Größere Abgaben verhinderte aber der Umstand, dass auch in den USA die zahlreichen Beschränkungen, die wegen der Corona-Pandemie angeordnet wurden, allmählich gelockert werden. Damit verbinden die Anleger Hoffnungen, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholen wird.

Für Belastungen sorgten vor allem Bedenken über eine Verschärfung der schwelenden Spannungen zwischen Washington und China. Zuletzt war der Ton zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wieder rauer geworden. US-Präsident Donald Trump schiebt China den Schwarzen Peter in der Corona-Krise zu, was in Peking naturgemäß nicht gut ankommt. Auch machte Trump jüngst wieder mehr Stimmung gegen China in Sachen Handelskonflikt.

Die Spannungen zwischen den USA und China haben nun neue Nahrung erhalten mit dem geplanten "Sicherheitsgesetz" für Hongkong, das der Nationale Volkskongress in Peking zur Abstimmung eingereicht hat. Das Gesetz soll angesichts der Massenproteste der Hongkonger Demokratie-Bewegung im vergangenen Jahr die "Vollstreckungsmechanismen" verschärfen. An der Börse in Hongkong war es daraufhin zu drastischen Verlusten gekommen, da ein Wiederaufflammen der Proteste befürchtet wurde, zudem gefährde das Gesetz den Status der Sonderverwaltungszone als ein führendes globales Finanzzentrum, hieß es.

US-Präsident Donald Trump hat postwendend mit Reaktionen gedroht, sollte Peking versuchen eine größere Kontrolle über die ehemalige britische Kolonie zu erlangen. Falls China mit den Maßnahmen voranschreite, werde er das Thema konsequent angehen, so Trump. Von US-Senatoren sind bereits Pläne für Sanktionen gegen chinesische Vertreter und Institutionen angekündigt worden, die das Sicherheitsgesetz forcieren.

Corona-Pandemie und schwache Wirtschaftsdaten

Der Markt habe sich irgendwie an die Corona-Pandemie und die schrecklichen Wirtschaftsindikatoren gewöhnt, so David Madden, Marktanalyst bei CMC Markets. Die potenziellen Auswirkungen eines Handelskriegs dürften sich aber als zu viel für die Anleger erweisen.

Der US-Präsident hatte zuletzt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, die ihren Ursprung in China hatte, seine Rhetorik deutlich verschärft und Peking wiederholt Fehlinformationen vorgeworfen. An den Märkten hatte dies zu Befürchtungen erneuter US-Handelssanktionen gegen China geführt.

Konjunkturseitig stehen vor dem langen Wochenende in den USA keine relevanten Veröffentlichungen an. Am Montag findet wegen dem "Memorial Day" kein Handel statt. Am US-Anleihemarkt war der Handel bereits an diesem Freitag verkürzt und endete um 20 Uhr MESZ.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires

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