Stillgelegt fürs Klima: RWE nimmt zwei Braunkohleblöcke vom Netz
Der Energiekonzern schaltet zwei seiner kleineren Braunkohleblöcke im Kraftwerk Niederaußem im Rheinischen Revier ab.
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Die 1970 und 1971 in Betrieb genommenen Blöcke sollen in der Nacht zum kommenden Montag vom Netz genommen werden. Bis zu ihrer endgültigen Stilllegung in vier Jahren bleiben sie dann in Sicherheitsbereitschaft. Auch in Jänschwalde in Brandenburg geht ein Kraftwerksblock in die Bereitschaft.
RWE erhält für die Bereitschaft und die endgültige Stilllegung eine Vergütung, die von den Stromkunden bezahlt werden muss. Wenn es Probleme bei der Stromversorgung in Deutschland geben sollte, müssen die Blöcke innerhalb von zehn Tagen betriebsbereit sein. Sie sind also nicht als Absicherung für kurzfristige Schwankungen bei der Produktion von Ökostrom aus Sonne und Wind gedacht. Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist bislang keiner der abgeschalteten Blöcke aktiviert worden.
Die schrittweise Abschaltung von insgesamt acht Braunkohleblöcken im Rheinischen Revier und in Ostdeutschland war 2015 als Maßnahme zum Klimaschutz vereinbart worden. RWE ist daran mit fünf Blöcken beteiligt. Zwei hatte der Energiekonzern im vergangenen Jahr in Frimmersdorf abgeschaltet, der letzte Block folgt zum 1. Oktober 2019 in Neurath. Die fünf RWE-Blöcke haben eine Leistung von jeweils 300 Megawatt. Zum Vergleich: Die Leistung der großen Braunkohleblöcke von RWE beträgt 1100 Megawatt.
Durch die Stilllegung der acht Braunkohleblöcke soll im Jahr 2020 in Deutschland der Ausstoß von 12,5 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 vermieden werden. Das Bundeswirtschaftsministerium lässt derzeit berechnen, ob dieses Ziel erreicht wird. Falls nicht, sollen die Stromkonzerne zusätzliche Schritte zur Schadstoffminderung vorschlagen.
Die Sicherheitsbereitschaft ist umstritten. Die Grünen haben ihre Abschaffung gefordert, weil es sich um Milliardengeschenke an die Stromkonzerne handele. Nach Angaben der Bundesregierung aus dem Frühjahr erhalten die Betreiber der Reservekraftwerke für die Jahre 2017 und 2018 voraussichtlich 234 Millionen Euro.
/hff/DP/fba
ESSEN (dpa-AFX)
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