Sentix: Mittelfristige Aktienstimmung weiter auf Talfahrt
Die mittelfristige Stimmung hat sich am Aktienmarkt laut den Experten von Sentix weiter verschlechtert.
Daran hätten auch die schnelle Regierungsbildung in Griechenland und die deutliche Reduzierung der Renditedifferenzen zwischen den Staatsanleihen der europäischen Peripherieländer und jenen des deutschen Staates nichts geändert. "Den Anlegern werden zunehmend konjunkturelle Probleme präsentiert", schrieb Analyst Patrick Hussy in einer aktuellen Studie. Der Experte verwies zum Beispiel auf den jüngsten Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas, das unter einer schwächeren Erwartungskomponente gelitten hatte. Nun dürften auch die letzten Anleger realisieren, dass Deutschland keine Insel sei.
Die sich abzeichnende Abkühlung der Konjunktur indes sei kein europäisches Phänomen, fuhr der Sentix-Experte fort. Insbesondere die USA neige zur Schwäche, wie der Phili-Fed-Index und der HSBC-Einkaufsmanager für China in der abgelaufenen Woche untermauert hätten. Insofern dürften sich die Anleger und die Politik nach der Fußball-Europameisterschaft wieder den alten Problemen widmen.
In der laufenden Konsolidierung haben die Investmentprofis Hussy zufolge wieder etwas Aktien zugekauft. Der entsprechende Index sei von 64,4 auf 67,9 Prozent gestiegen. Doch eines ist laut dem Sentix-Analysten mit diesen Daten auch klar: "Mit einer solchen 'Neutralquote' werden die Anleger weder im Bullen-Trend noch im Bärenmarkt glücklich." Der Anpassungsdruck bleibe.
Sentix wertet seit 2001 wöchentlich Umfrageergebnisse zur Markteinschätzung unter privaten und institutionellen Investoren im Internet aus./la/rum
LIMBURG (dpa-AFX) -