Innogy-Chef Terium will nicht von der Konkurrenz geschluckt werden
Der Energiekonzern Innogy will in Zukunft eigenständig sein Geschäft führen und nicht an einen großen Wettbewerber verkauft werden.
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"Natürlich liegt es in der Natur der Dinge, dass man selbstbestimmt ist und ein Unternehmen vorantreiben möchte, wie man es einmal aufgesetzt und geplant hat", sagte Vorstandschef Peter Terium in einer Telefonkonferenz.
Am Mittwoch hatte ein Milliardenangebot des finnischen Energieversorgers Fortum für knapp die Hälfte der E.ON-Kraftwerkstochter Uniper für Schlagzeilen gesorgt. Uniper-Chef Klaus Schäfer hatte immer wieder auf seine Unabhängigkeit gepocht und einen Abverkauf des restlichen E.ON-Anteils über die Börse bevorzugt. Daraus scheint nun nichts zu werden.
Das Schicksal des Uniper-Chefs
Terium könnte in der Zukunft vor dem gleichen Problem stehen. Sein Unternehmen gehört mehrheitlich dem Essener Versorger RWE, der die grüne Tochter vergangenes Jahr abspaltete und an die Börse brachte. Sein Ziel sei es, so Terium, den Börsenkurs so hoch zu treiben, dass eine Übernahme für die Konkurrenz sehr teuer würde.
Terium bekannte sich gleichzeitig zu seiner mit Problemen kämpfenden britischen Tochter NPower. "Es gibt keine Verkaufspläne", sagte der Niederländer. NPower wird dieses Jahr nach Einschätzung Innogys trotz Sparrunden und Sanierung nicht in die schwarzen Zahlen zurückkehren.
Zuvor hatte der Vorstand eine neue Langfriststrategie bis 2025 beschlossen und will in allen für das Unternehmen relevanten Märkten in die Top 3 aufsteigen. Dabei will man auch zu den profitabelsten Versorgern aufsteigen. Unternehmensbereiche, die Renditevorgaben nicht erreichen, sollen verkauft werden. Dabei dürfe es keine Denkverbote geben, mahnte Terium die eigene Mannschaft. Bis zur Hauptversammlung Anfang nächsten Jahres sollen nun konkrete Schritte für einzelne Geschäftsbereiche ausgearbeitet werden.
Wachstumsfelder benannt
Größer werden will innogy vor allem in den Bereichen Elektromobilität, Photovoltaik und Glasfasernetze. Dafür stehen 1,2 Milliarden Euro für Investitionen bis 2019 bereit. Vor allem in den USA und Kanada sieht Terium großes Potential. Bei der Verlegung von Glasfaser will er auch hierzulande kräftig mitmischen. Sein Unternehmen arbeitet bereits mit der Telekom zusammen.
Die Windkraft bleibt nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden wichtig für den Stromerzeuger. Mit Blick auf den großen Windpark Triton Knoll vor der Küste Großbritanniens deutete Terium an, das Projekt vielleicht auch alleine stemmen zu wollen. "Es liegen viele Optionen auf dem Tisch", meinte er. Der bisherige Projektpartner Statkraft aus Norwegen zieht sich von der Windfarm zurück, die ab 2021 Strom liefern soll. Denkbar, so Terium, sei natürlich genauso die Suche nach einem neuen Partner.
DJG/chg/mgo
Von Christian Grimm
BERLIN/ESSEN (Dow Jones)
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