Schwierige Zeit

Rivian leitet Umstrukturierung ein: Tesla-Rivale vor großen Veränderungen

25.07.22 23:23 Uhr

Rivian leitet Umstrukturierung ein: Tesla-Rivale vor großen Veränderungen | finanzen.net

Um gut durch die derzeit schwierige Phase für die Automobilindustrie zu kommen, will sich US-Elektroautobauer und Tesla-Konkurrent Rivian neu ausrichten und agiler werden.

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• Rivian leitet Umstrukturierung ein
• Unternehmen will "so fokussiert, agil und effizient wie möglich" sein
• Lieferkette ist nach wie vor "Engpass" der Produktion



Wie TheStreet unter Berufung auf ein internes Memo von Rivian-CEO RJ Scaringe an die Mitarbeiter des US-Elektroautobauers berichtet, ist das Unternehmen dabei, eine umfassende Umstrukturierung einzuleiten, um agiler zu werden und so die derzeit schwierige Phase für die Weltwirtschaft, unter der auch die Automobilindustrie leidet, zu überstehen.

"Wie in den letzten All-Hands-Meetings besprochen, haben wir daran gearbeitet, unser Geschäft zu fokussieren, um der sich verändernden Wirtschaftslandschaft immer einen Schritt voraus zu sein", gibt TheStreet Scaringe wieder. "Wir sind finanziell gut aufgestellt und unsere Aussichten bleiben stark, aber um unsere Ziele vollständig zu verwirklichen, ist es entscheidend, dass unsere Strategie unser nachhaltiges Wachstum unterstützt, während wir uns der Profitabilität nähern."

Rivian will "so fokussiert, agil und effizient wie möglich" sein

Wie The Street berichtet, sagte Scaringe in dem Memo, dass das Hochfahren und Verbessern des Pick-up R1T und des SUV R1S sowie seines Elektro-Lieferwagens EDV, die Beschleunigung der Entwicklung des kostengünstigeren Fahrzeugs R2, die weitere Steigerung der Markteinführungsfähigkeiten des Unternehmens, einschließlich seiner Lade- und Serviceinfrastruktur und die Optimierung der Kosten und Betriebskosten im gesamten Unternehmen zu den Prioritäten zählen. "Infolgedessen haben wir bei Rivian Änderungen vorgenommen, darunter die Priorisierung bestimmter Programme (und das Stoppen einiger), das Einstellen bestimmter Einstellungen außerhalb der Fertigung und die Einführung erheblicher Kostensenkungsmaßnahmen zur Reduzierung der Materialausgaben und Betriebskosten", so Scaringe und fügte hinzu: "Wir haben auch damit begonnen, die Organisation als Ganzes auszurichten, um sicherzustellen, dass wir so fokussiert, agil und effizient wie möglich sind, um unsere Prioritäten und Ziele zu erreichen."

Kostensenkungen durch Stellenabbau

Die Umstrukturierung werde auch einen Stellenabbau beinhalten, doch der Rivian-CEO habe nicht gesagt, wie viele Entlassungen das Unternehmen plane. Scaringe habe jedoch versprochen, dass das Unternehmen bei seinen Kostensenkungen "überlegt" sein werde. "Jede Entscheidung über unser Team wird im Hinblick auf unsere strategischen Prioritäten bewertet, nicht als Mechanismus zur einfachen Kostensenkung. Unser Team wird zur Unterstützung unseres Produktionshochlaufs und unserer Produkt-Roadmap weiter wachsen", so Scaringe. Gleichzeitig warnte der Rivian-Chef laut TheStreet aber auch davor, dass das Unternehmen nicht "immun" gegen den aktuellen Abschwung sei und "sicherstellen muss, dass wir nachhaltig wachsen können".

Lieferketten stellen Problem dar

Das Unternehmen erhöhe derzeit die Produktionsraten, um der erheblichen Nachfrage gerecht zu werden. Wie Rivian bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals im Mai mitteilte, kam der Tesla-Konkurrent am 9. Mai auf eine Anzahl von Vorbestellungen von über 90.000 Fahrzeugen. Und das in einer turbulenten Zeit für den Automobilmarkt, in der Chips Mangelware sind und die Preise für Rohstoffe wie Nickel, Palladium und Kobalt steigen, nachdem die Lieferketten durch die Corona-Pandemie stark gestört wurden. "Die Lieferkette ist nach wie vor der Engpass unserer Produktion. Diese Herausforderung hat sich über eine kleine Handvoll technischer Komponenten wie Halbleiter sowie einige Nicht-Halbleiter-Komponenten fortgesetzt", schrieb das Unternehmen im Mai in seinem Brief an die Aktionäre zum ersten Quartal.

Erst kürzlich habe Rivian den Investoren laut TheStreet jedoch gute Nachrichten übermitteln können. So habe das Unternehmen am 6. Juli bekanntgegeben, dass es im zweiten Quartal 4.401 Fahrzeuge in seiner Produktionsstätte in Normal, Illinois, produziert habe, was einer Steigerung von 72,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspreche. Diese Zahlen sollen weiterhin den Erwartungen des Unternehmens entsprechen. Außerdem sieht sich Rivian nach wie vor auf dem richtigen Weg, die zuvor abgegebene Jahresproduktionsprognose von 25.000 Fahrzeugen zu erreichen, das erklärte das Unternehmen bereits im Brief an seine Aktionäre im Mai und bekräftigte dies jüngst erneut.

Rivian im ersten Quartal mit Milliardenverlust und hohen Cash-Reserven

Rivians Nettoverlust belief sich im ersten Quartal 2022 auf rund 1,6 Milliarden US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 414 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Der US-Elektroautobauer gab zudem an, zum 31. März über rund 17 Milliarden US-Dollar in bar zu verfügen, und versicherte, dass dieses Geld ausreichen werde, um die Einführung seines nächsten Modells, eines kostengünstigeren Fahrzeugs namens R2, in einer geplanten neuen Fabrik in Georgia im Jahr 2025 sicherzustellen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: David Becker/Getty Images, Michael Vi / Shutterstock.com

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