Stresstest offenbart: Freddie Mac und Fannie Mae könnten 100 Milliarden Dollar benötigen

Fannie Mae und Freddie Mac könnten eine neue Finanzkrise nur schwer überstehen. Wie der jüngste Stresstest offenbarte, würden die beiden US-Hypothekenfinanzierer bis zu 100 Milliarden Dollar benötigen.
Werte in diesem Artikel
Um eine neue Finanzkrise wie die aus dem Jahr 2008 zu verhindern, führen die internationalen Finanzaufsichtsbehörden regelmäßige Stresstests durch. Die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, die 2008 derart in Schieflage gerieten, dass sie verstaatlicht werden mussten, haben sich nun bei der jüngsten Überprüfung als immer noch sehr anfällig gezeigt.
Rettungspaket von fast 100 Milliarden Dollar erforderlich
Im Falle eines deutlichen wirtschaftlichen Abschwungs würden die Hypothekenfinanzierer zusammen Staatshilfen in Höhe von 34,8 Milliarden bis 99,6 Milliarden Dollar benötigen. Dies gab die Federal Housing Finance Agency (FHFA) bekannt.
Bei dem Stresstest wurde eine äußerst schlimme wirtschaftliche Entwicklung unterstellt. Die Details des angenommenen Szenarios wurde dabei von der US-Notenbank Fed festgelegt.
Das hypothetische Szenario sieht eine sich über neun Quartale erstreckende, starke globale Rezession mit erheblichen Auswirkungen auf den Finanz- und Immobilienmarkt vor. Dabei wurde beispielsweise angenommen, dass sich das Bruttoinlandsprodukt um 6,5 Prozent reduziert, die Arbeitslosenquote auf 10 Prozent steigt, die Inflation auf 1,25 Prozent zurückgeht und die Häuserpreise um 25 Prozent fallen.
Staat kassierte Milliarden von Freddie Mac und Fannie Mae
Während der letzten großen Krise ab dem Jahr 2008 waren die beiden Hypothekenfinanzierer in Schieflage geraten. Der Staat musste sie schließlich mit einem mehr als 187 Milliarden Dollar schweren Hilfspaket stützen. Es war eine der teuersten Rettungsaktionen jener Zeit.
Seit die US-Regierung als Retter eingesprungen ist, hat sie bei Fannie Mae und Freddie Mac das Sagen - und mittlerweile sind die beiden Firmen für die Regierung recht profitabel geworden. Zum einen wirken sich die damaligen Verluste heute steuerlich vorteilhaft aus. Außerdem sind die Häuserpreise in den USA gestiegen und die Kreditnehmer können ihre Raten zuverlässiger zurückzahlen. Und schließlich haben sich Fannie Mae und Freddie Mac mit mehreren Großbanken, denen sie Betrug bei Hypothekengeschäften vor der Finanzkrise vorgeworfen hatten, auf Entschädigungszahlungen geeinigt.
Dank dieser Entwicklung konnten die Hypothekenfinanzierer Milliarden-Gewinne eingefahren, mussten diese jedoch wegen einer Klausel aus dem Rettungspaket an den Staat abgeben. Aber obwohl die Schulden längst abgetragen sind, haben die beiden Institute keine Chance, sich aus der Obhut von Washington "freizukaufen".
Säulen des US-Immobilienmarkts
Fannie Mae und die Schwestergesellschaft Freddie Mac spielen bei der Stabilisierung des US-Häusermarktes eine wichtige Rolle, weshalb der Staat in der Finanzkrise eingriff, um die beiden Häuser zu retten. Zwar stellen sie selbst keine Immobilienkredite aus, dafür kaufen sie diese von Hypothekengebern. Auf diese Weise erhalten diese privaten Institute frisches Geld und können neue Kredite vergeben.
Der Kapitalbedarf, den der aktuelle Stresstest bei den beiden Hypothekenfinanzierern ergeben hat, erscheint zwar hoch - gegenüber dem Stresstest vom Vorjahr handelt es sich jedoch um eine deutliche Verbesserung. Damals gab die FHFA die mögliche Finanzlücke mit bis zu 125,8 Milliarden Dollar an.
Große Geschäftsbanken haben Stresstest bestanden
Die wichtigsten US-Geschäftsbanken haben die Finanzkrise dagegen abgehakt. Wie die US-Notenbank Ende Juni bekannt gab, haben die 34 größten Geldhäuser des Landes allesamt beim jährlichen Stresstest auch den zweiten Teil bestanden, den die Zentralbanker als den härteren betrachten. Die Institute hätten ein gesundes Kapitalniveau und ein verbessertes Risikomanagement. Als einzige Bank muss Capital One Financial nachbessern und einen überarbeiteten Plan vorlegen.
Redaktion finanzen.net
Übrigens: Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und als Geschenk eine Gratisaktie erhalten.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Fannie Mae (Federal National Mortgage Association)
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Fannie Mae (Federal National Mortgage Association)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) News
Bildquellen: Natasha Kramskaya / Shutterstock.com, Andy Dean Photography / Shutterstock.com
Nachrichten zu Fannie Mae (Federal National Mortgage Association)
Analysen zu Fannie Mae (Federal National Mortgage Association)
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
10.09.2008 | Fannie Mae Downgrade | Lehman Brothers Inc. | |
17.07.2008 | Fannie Mae underperform | Credit Suisse Group | |
23.06.2008 | Fannie Mae overweight | Lehman Brothers Inc. | |
29.02.2008 | Fannie Mae equal-weight | Lehman Brothers Inc. | |
06.12.2007 | Fannie Mae Downgrade | Piper Jaffray & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.06.2008 | Fannie Mae overweight | Lehman Brothers Inc. | |
29.08.2007 | Fannie Mae overweight | Lehman Brothers Inc. | |
07.06.2007 | Fannie Mae outperform | Friedman, Billings Ramsey & Co | |
16.04.2007 | Fannie Mae buy | Banc of America Sec. | |
11.01.2006 | Fannie Mae Kursziel gesenkt | Lehman Brothers |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
10.09.2008 | Fannie Mae Downgrade | Lehman Brothers Inc. | |
29.02.2008 | Fannie Mae equal-weight | Lehman Brothers Inc. | |
06.12.2007 | Fannie Mae Downgrade | Piper Jaffray & Co. | |
06.12.2007 | Fannie Mae neutral | UBS AG | |
06.12.2007 | Fannie Mae neues Kursziel | Friedman, Billings Ramsey & Co |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
17.07.2008 | Fannie Mae underperform | Credit Suisse Group | |
05.12.2007 | Fannie Mae Downgrade | Credit Suisse Group | |
02.10.2006 | Fannie Mae underperform | Evern Securities | |
07.10.2005 | Fannie Mae Finger weg | Der Aktionärsbrief | |
19.07.2005 | Fannie Mae sell | Banc of America Sec. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Fannie Mae (Federal National Mortgage Association) nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen