Furcht vor zweiter Corona-Welle überwiegt: DAX zur Schlussglocke im Minus
Der DAX zeigte sich im Dienstagshandel von seiner launischen Seite, letztlich überwog dann die Vorsicht.
Der DAX stieg mit einem Abschlag von 0,47 Prozent bei 10.777,74 Punkten in den Handel ein. Im Verlauf konnte er sich zwischen Gewinnzone und Vortagesschluss jedoch nicht so recht entscheiden. Letztendlich verlor das Börsenbarometer dann 0,05 Prozent auf 10.819,50 Zähler.
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Dienstag die zwischenzeitliche Erholung nicht aufrechthalten. Gute Unternehmensnachrichten hellten die Stimmung ein wenig auf, wenngleich die Furcht vor einer zweiten Corona-Welle überwog.
Aus charttechnischer Sicht sei die kurzfristige Tendenz des DAX uneinheitlich, nur eine Richtung zeige sie definitiv nicht - nach unten, schrieb Analyst Andreas Büchler vom Börsenmagazin Index Radar. Dabei sei auf längere Sicht der Weg nach oben vermutlich durch eine steigende Verkaufsbereitschaft ohnehin versperrt.
Am Aktienmarkt bestimmte derweil weiter die Berichtssaison der Unternehmen das Geschehen. So schnitt die Deutsche Post im ersten Quartal beim Umsatz besser ab als erwartet. Der Logistikkonzern halte sich gut im wegen der COVID-19-Krise herausfordernden Marktumfeld, schrieb der Experte Daniel Roeska vom US-Analysehaus Bernstein Research.
Der Energieversorger E.ON profitierte von der Übernahme des Konkurrenten innogy.
Klares Schlusslicht im MDAX waren die Aktien von thyssenkrupp, die um rund 16 Prozent absackten. Der in der Krise steckende Stahl- und Industriekonzern war noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die negativen Folgen der Pandemie belasteten vor allem das Auto- sowie das Stahlgeschäft. Besserung ist nicht in Sicht - im Gegenteil: "Für das dritte Geschäftsquartal wird ein deutlich höherer Verlust in Aussicht gestellt als von uns erwartet", schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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