Klöckner warnt vor niedrigerem operativen Gewinn - Aktie verliert kräftig
Der Stahlhändler Klöckner & Co warnt seine Investoren vor einem schwachen operativen Gewinn im laufenden Jahr.
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Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll "vor wesentlichen Sondereffekten" bei 180 bis 200 Millionen Euro liegen, teilte der SDAX-Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Zuvor hatte Klöckner & Co beim Ebitda einen Wert über dem Vorjahr in Aussicht gestellt - 2018 lag die Kennziffer bei 227 Millionen Euro.
Der Grund für das gesenkte Gewinnziel seien schwache Preise und eine rückläufige Nachfrage, diese betreffe vor allem das Automobilgeschäft. Das Ebitda nach wesentlichen Sondereffekten solle von einem Standortverkauf in Großbritannien profitieren, der Klöckner mehr als 30 Millionen Euro in die Kasse spüle und damit die Schwäche im laufenden Betrieb größtenteils kompensiere.
Gekapptes Gewinnziel und Abstufung ziehen Klöckner & Co-Aktien runter
Dass der Stahlhändler das Jahresziel für den operativen Gewinn zusammenstrich und dies in der Folge von Analysten negativ kommentiert wurde, setzte den Papieren am Freitag erheblich zu. Die Commerzbank etwa strich ihre Kaufempfehlung, die DZ Bank kappte den fairen Wert für die Aktie.
Zum Handelsende büßten die Papiere 9,69 Prozent auf 6,29 Euro ein. Mit zeitweise 6,13 Euro je Aktie kosteten sie so wenig wie zuletzt am 11. März. Einen Tag später, am 12. März, hatte der Stahlhändler von höher erwarteten Stahlpreisen für das laufende Jahr gesprochen. Sowohl ein deutliches Umsatzwachstum als auch auch ein leichter Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebitda) wurden in Aussicht gestellt, was den Aktien seither positive Impulse gegeben hatte.
Nun jedoch wurden diese Hoffnungen wieder zunichte gemacht. Dass der Markt darauf negativ reagieren würde, hatte nicht nur Analyst Eugene King von Goldman Sachs erwartet.
Auch charttechnisch trübte sich das Bild für die Aktie wieder stark ein. Das Papier sackte nicht nur wieder unter die 90-Tageslinie, die aktuell bei rund 6,90 Euro liegt, sondern auch unter die 50-Tageslinie bei zurzeit rund 6,80 Euro. Diese Linien gelten unter Charttechnikern als Indikatoren für den kurz- bis mittelfristigen Trendverlauf.
Die Gewinnwarnung habe ihn selbst nicht sonderlich überrascht, kommentierte Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Zahlreiche Analysten dürften ihre Schätzungen für das Unternehmen nun jedoch kappen, so dass die Konsensprognose für das Ebitda 2019 um 15 Prozent sinken dürfte. "Es scheint aber immer noch, dass die neue Zielsetzung eine Stabilisierung der Stahlpreise und Automobilmärkte im zweiten Halbjahr impliziert", merkte der Experte an. Doch selbst für jene, die an ein solches Szenario glaubten, sieht Schachel "zahlreiche andere günstige Anlagemöglichkeiten im Stahlsektor" und senkte das Anlageurteil für die KlöCo-Aktie auf "Hold".
DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp überarbeitete die Schätzungen für den Stahlhändler und senkte den fairen Wert der Aktie von 7,00 auf 6,50 Euro. Seine Einstufung "Halten" behielt er bei. Die negativen Preiseffekte betreffen seines Erachtens insbesondere das US-Geschäft. "Gleichzeitig scheint sich auch die Nachfrage in Europa schwächer zu entwickeln als zuvor erwartet. Insbesondere die für Klöckner beziehungsweise die Tochtergesellschaft Becker Stahl Service wichtige Automobilindustrie ordert aktuell weniger Material als geplant", lautete sein Fazit.
DUISBURG (dpa-AFX)
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Bildquellen: Klöckner & Co
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