Aktien, Bitcoin & Co: Guggenheim-CIO erwartet Einbruch im Herbst
Den Finanzmärkten steht ein turbulenter Herbst bevor, glaubt Guggenheim-Manager Scott Minerd. Der Experte rechnet nicht nur mit einem massiven Abverkauf am Aktienmarkt, sondern sagt auch für den Kryptomarkt einen Crash voraus.
Werte in diesem Artikel
• Guggenheim-CIO sieht Aktien im Oktober 15 Prozent tiefer
• Bitcoin könnte sich halbieren
• Hochzinsanleihen aktuell zu teuer
Inflationssorgen, mögliche Anpassungen in der Geldpolitik und die Angst vor den Folgen der Delta-Variante des Coronavirus haben in den vergangenen Wochen für hohe Nervosität unter Anlegern gesorgt. Auch Scott Minerd, Chief Investment Officer der Vermögensverwaltung Guggenheim Investment, sieht eine gefährliche Gemengelage und rechnet im Herbst mit kräftigen Kursrückgängen.
Aktien mit Pullback von 15 Prozent
In einem Interview mit "Bloomberg Television" erklärt der Experte, was auf die Anleger nach dem Sommer zukommen könnte: "September und Oktober werden dieses Jahr wahrscheinlich sehr hart". Bei Aktien rechnet er mit massiven Kursrückgängen, "vielleicht ein Pullback von 15 % oder etwas mehr".
Dabei hat Minerd diverse Risikofaktoren für die Märkte ausgemacht. Zunächst nennt er in diesem Zusammenhang eine schneller als erwartete Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank Federal Reserve. Auch die Ausbreitung der Delta-Variante von COVID-19 wird seiner Ansicht nach belastend auf den Aktienmarkt durchschlagen.
Einen längerfristigen Kursrückgang erwartet der Guggenheim-CIO aber offenbar nicht: "Sobald die Dodgers beim Eröffnungsspiel der World Series dabei sind, denke ich, dass Sie kaufen können", erklärt er. Das erste Spiel, in dem Titelverteidiger Los Angeles Dodgers antritt, wurde auf den 26. Oktober terminiert.
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Viele Kryptowährungen "nur Schrott"
Neben Aktien werden Minerd zufolge auch Kryptowährungen einen rauen Herbst erleben. Beim Kryptoprimus Bitcoin rechnet er mit einer Fortsetzung des Preisrückgangs, bis auf 15.000 US-Dollar könne es seiner Meinung nach abwärts gehen. Damit würde sich die weltgrößte Kryptowährung zum aktuellen Niveau in etwa halbieren. "Da wird noch mehr Luft rausgelassen", glaubt Minerd. Der Standard-Bärenmarkt für Bitcoin sei ein 80-prozentiger Rücksetzer, "angesichts der ganzen Unsicherheit und der neuen Konkurrenz durch neue Coins denke ich, dass es noch weiteres Abwärtspotenzial gibt".
"There's still more air to come out of this."
- Bloomberg TV (@BloombergTV) July 22, 2021
Guggenheim's Scott Minerd says Bitcoin could drop to $15,000 https://t.co/JbGop61Sdg pic.twitter.com/bfjTKTMk8W
Dabei sieht er Kryptoanlagen als Ganzes derzeit kritisch. "Vieles von diesem Zeug ist nur Schrott", betont er im Interview. Die jüngste Underperformance von Bitcoin sei ein schlechtes Zeichen für Risikoanlagen und könnte der "Kanarienvogel in der Kohlemine sein, der uns sagt, dass wir mit Risikoanlagen und insbesondere Aktien mehr Probleme haben werden". Langfristig gesehen würde Minerd eher auf Ethereum statt auf Bitcoin setzen: Diese Kryptowährung sei "lebensfähiger".
Bessere Gelegenheiten für Hochzinsanleihen kommen
Auch Hochzinsanleihen seien zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu empfehlen. Diese seien derzeit extrem teuer, hier werden in den kommenden Monaten bessere Kaufgelegenheiten kommen, glaubt der Guggenheim-Manager. "Wir kommen in eine saisonal schwierige Zeit für Risikoanlagen, und es könnte einen besseren Einstiegspunkt geben, wenn Sie sich in Hochzinsanleihen engagieren möchten, als es heute der Fall ist", sagte Minerd.
Redaktion finanzen.net
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